Experten: E-Zigaretten nicht zur Rauchentwöhnung geeignet

E-Zigaretten zur Rauchentwöhnung? Keine gute Idee, finden Experten der DGP – Foto: ©Martin Morgenweck - stock.adobe.com
Das Aerosol von E-Zigaretten enthält toxische Inhaltsstoffe, die nachweislich schädigend auf die Lunge, das Herz-Kreislauf-System und Immunsystem wirken. Dies sei durch eine Vielzahl von unabhängigen klinischen und experimentellen Untersuchungen belegt, so die DPG. Der Empfehlung von E-Zigaretten und Tabakerhitzern zur Tabakentwöhnung und „harm-reduction“ folgt die Gesellschaft daher nicht – insbesondere wegen der potenziellen Gefahren für Jugendliche.
E-Zigaretten schädigen Herz und Lungen
Beim Erhitzen des E-Liquids der E-Zigaretten werden unter anderem Formaldehyd und Acetaldehyd, polyaromatische Kohlenwasserstoffe und Feinstaub mit metallischen Nanopartikeln freigesetzt und inhaliert. Die Konzentration einiger dieser Schadstoffe ist zwar im Vergleich zum Tabakrauch geringer. Wegen der komplexen Interaktion mit dem menschlichen Organismus könne daraus allein aber nicht auf geringere gesundheitliche Risiken geschlossen werden, so die Experten der DPG. Einzelne toxische Produkte seien in den E-Zigaretten sogar höher als in konventionellen Zigaretten.
Neuere klinische und experimentelle Untersuchungen belegen gesundheitsschädliche Effekte für die Lunge, das Herz-Kreislaufsystem und das angeborene Immunsystem. In Tierexperimenten wurden auch kanzerogene Wirkungen gefunden. Zudem fehlen Untersuchungen über die Langzeitfolgen auf den menschlichen Organismus.
Keine Ausstiegs-, sondern Einstiegsdroge?
Dass E-Zigaretten nicht nur gefährlich, sondern auch zur Rauchentwöhnung ungeeignet sind, zeigen Untersuchungen, die belegen, dass die Mehrzahl der E-Zigarettennutzer den Zigarettenkonsum nicht beendet, sondern beides parallel konsumiert. Zudem habe E-Zigarette das Potenzial zur Einstiegsdroge zum Zigarettenkonsum, heißt es in der Stellungnahme. Zur Rauchentwöhnung seien daher langjährig erprobte und etablierte Nikotinersatzpräparaten (NRT) oder anderen Medikamenten, die das Rauchverlangen reduzieren, sicherer und zudem nachweislich wirksam.
Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) verweist ausdrücklich auch auf die Stellungnahme der Suchtkommission der deutschen kinder- und jugendpsychiatrischen Verbände und wissenschaftlichen Fachgesellschaft. Das Ziel der harm-reduction könne demnach nicht realisiert werden, wenn neue Käuferschichten nikotinabhängig gemacht und wenn Raucher in der Nikotinabhängigkeit gehalten werden.
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