Das belegt zumindest eine Studie, die in DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift erschien. Die COPD ist in Deutschland eine der häufigsten chronischen Erkrankungen. Betroffen sind meist aktive oder ehemalige Raucher. Sie erkranken zunächst an einer chronischen Bronchitis („Raucherhusten“). Im weiteren Verlauf kommt es aufgrund der geschädigten Lungenbläschen zu einer Überblähung des Atemorgans.
Im fortgeschrittenen Stadium verschlechtert sich der Gesundheitszustand der Patienten häufig innerhalb eines kurzen Zeitraumes. Diese als Exazerbationen bezeichneten Krankheitsschübe, die auch von Auswurf und Brustenge begleitet sein können, führen häufig zu Krankenhausaufenthalten und schränken die Lebensqualität der Betroffenen immer weiter ein.
COPD: Reha reduziert Krankheitsschübe
Am St. Remigius Krankenhaus Opladen wird seit 2013 ein ambulantes Reha-Programm für COPD-Patienten getestet. Die Erfahrungen seien positiv, berichten Dr. Marc Spielmanns und Dr. Andrea Meier in der Fachzeitschrift. Dabei wurden 30 COPD-Patienten, die die Reha erhielten mit 32 Patienten verglichen, die nicht daran teilnahmen.
Ergebnis: Bei den Reha-Patienten ging die Zahl der Krankheitsschübe von durchschnittlich 2,67 pro Jahr auf 0,57 pro Jahr danach zurück. In der Kontrollgruppe besserte sich der Krankheitsverlauf nicht.
Mehrmals wöchentlich Lauf- und Krafttraining
Der Reha-Verlauf: Zwei Wochen nach dem Überwinden der Atemkrise und einer Eingangsdiagnostik beginnen die Patienten mehrmals wöchentlich auf einem Laufband oder Fahrradergometer zu trainieren. Dazu kommen ein Krafttraining mit Schwerpunkt auf der Atemmuskulatur sowie Inhalationen und Wärmetherapie.
Ergänzt wird das körperliche Training durch eine psychologische Betreuung und eine Ernährungsberatung. In einer speziellen Krankheitsschulung lernen die Patienten besser mit ihrer COPD und den dadurch bedingten Einschränkungen umzugehen.
Arbeitssituation und soziales Umfeld betrachtet
Gleichzeitig überprüfen Ärzte die verordneten Medikamente und passen sie Arzneimittel gegebenenfalls an. Bei Bedarf erhalten die Patienten eine sozialmedizinische Beratung, die ihre Arbeitssituation und ihr soziales Umfeld beleuchtet. Zudem können sie an einem Nikotin-Entwöhnungsprogramm teilnehmen.
In der Nachhaltigkeit der Therapiemaßnahmen sehen die Mediziner jedoch noch Verbesserungspotenzial: Die gesteigerte Leistungsfähigkeit, die die Patienten am Ende der Reha erreicht hatten, war nach einem Jahr nicht mehr nachweisbar. Daher könnte ein Erhaltungsprogramm nach der Reha sinnvoll sein.
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