Berlin startet Maßnahmenplan für pflegende Angehörige
Mit dem Maßnahmenplan will die Senatsgesundheitsverwaltung von Berlin das Unterstützungsangebot für pflegende Angehörige systematisch weiterentwickeln. Sie hat ihn gemeinsam mit der Fachstelle für pflegende Angehörige (FSpA) entwickelt. Er stellt vier zentrale Handlungsfelder dar. Oberste Priorität misst er der Anerkennungskultur bei. Geplant ist in diesem Rahmen unter anderem die Gründung eines Bündnisses für pflegende Angehörige im Jahr 2016. Zudem sollen ab nächstem Jahr alle großen Pflegekassen beim Versand von Bescheiden zur Feststellung einer Pflegebedürftigkeit ein anerkennendes Schreiben an die Angehörigen beilegen.
Mehr Anerkennung für pflegende Angehörige gefordert
Berlins Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) hat den Maßnahmenplan am heutigen Montag zum Auftakt der 3. Berliner Woche der pflegenden Angehörigen der Öffentlichkeit vorgestellt. Er betonte dabei, dass es ohne pflegende Angehörige keine ausreichende Pflege gebe. „Ihre tagtägliche schwere Arbeit wird gesellschaftlich aber noch nicht genügend gewürdigt“, so Czaja. Deshalb sei es besonders wichtig, die Leistungen der pflegenden Angehörigen auch öffentlich anzuerkennen und vor allem zu unterstützen. „Mit der Woche der pflegenden Angehörigen haben wir eine Anerkennungskultur für diese große Bevölkerungsgruppe etabliert. Mit dem heute vorgestellten ‚Maßnahmenplan pflegende Angehörige’ wollen wir diesen Weg konsequent weitergehen und die Informations-, Beratungs-, Unterstützungs- und Entlastungsangebote bedarfsorientiert weiter entwickeln“, so Czaja weiter.
Maßnahmenplan: Hilfen für Angehörige in der Pflege sollen bekannter werden
Der Plan bietet einen Überblick über das aktuelle Unterstützungssystem für pflegende Angehörige und beschreibt zugleich den Handlungsbedarf in insgesamt 19 Themenfeldern. Die Themen sind in den vier Handlungsfeldern Anerkennungskultur, Beratung, Information/Öffentlichkeitsarbeit und Alltagsunterstützung zusammengefasst. Das aktuelle Unterstützungsangebot in Berlin beschreibt der Plan als enorm vielfältig. Senator Czaja und der Leiter der Fachstelle für pflegende Angehörige Frank Schumann zeigen sich einig: „Die Angebote spiegeln in ihrer Kreativität und Bandbreite die Vielfalt Berlins wider. Häufig sind die Angebote jedoch noch zu wenig bekannt oder unzureichend auf einander abgestimmt. Es gilt, diese verborgenen Schätze sichtbar zu machen, bedarfsgerecht weiter zu entwickeln und zu vernetzen.“
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