Antikörper-Studie des RKI: So hoch ist die Immunität der deutschen Bevölkerung

Kurz vor der Omikron-Welle hatten 90 Prozent der Erwachsenen bereits zweimal Kontakt zum Coronavirus gehabt – Foto: © Adobe Stock/ parilov
Im Rahmen des "Corona-Monitoring bundesweit – Welle 2" hat das Robert Koch-Institut (RKI) 11.162 Personen ab 14 Jahren auf Antikörper gegen SARS-Cov-2 untersuchen lassen. Die Ergebnisse wurden auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet und jetzt veröffentlicht: Danach fanden sich bei 92 Prozent der Erwachsenen ab 18 Jahren zum Jahreswechsel (IgG-)Antikörper im Blut, bei den 14- bis 17-Jährigen waren es 86 Prozent. Der Fachbegriff hierfür heißt Seroprävalenz. Zusätzlich wurde die Kohorte zum Impfstatus und zu Covid-Infektionen befragt.
90 Prozent hatten Kontakt zum Coronavirus
Anhand dieser Daten schätzen die Wissenschaftler nun, dass etwa 90 Prozent der Erwachsenen in Deutschland mindestens einmal geimpft waren und einen weiteren Antigenkontakt hatten – entweder durch eine weitere Impfung oder eine natürliche Infektion.
Das klingt nach einer hohen Immunität in der Bevölkerung. Das RKI relativiert jedoch, und weist darauf hin, dass ein „guter Schutz vor schwerer Erkrankung“ erst durch eine „mehrmalige Auseinandersetzung mit dem SARS-CoV-2-Virus oder Virusbestandteilen“ erreicht werden kann. Dies könne durch eine dreimalige Impfung oder durch eine Kombination von Impfungen und Infektion erreicht werden. Das bundesweite Corona Monitoring zeigt, dass Ende 2021 jeder dritte Erwachsene diesen „guten Schutz“ besaß.
Hohe Untererfassung bei den Infektionen
Die Daten zeigen außerdem, dass die tatsächliche Zahl der Covid-Infektionen bis Ende 2021 etwa 1,5 bis 2 mal so hoch war wie in den Meldezahlen. Das RKI erklärt, die Untererfassung hinge unter anderem von Testangeboten und verschiedenen Gegebenheiten ab und könne regional stark unterschiedlich sein.
Zu berücksichtigen ist, dass die jetzt veröffentlichten Daten über ein halbes Jahr alt sind. 80 Prozent der Serumproben stammten aus November und Dezember 2021. Einen Status Quo bildet das Monitoring also nicht ab.