Alzheimer-Telefon bietet Hilfe für Betroffene

Wer einen Angehörigen mit Alzheimer pflegt, sieht sich mit vielen Fragen konfrontiert – Foto: ©LIGHTFIELD STUDIOS - stock.adobe.com
In Deutschland leben heute etwa 1,7 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Schätzungen zufolge wird die Zahl der Demenzkranken bis zum Jahr 2050 auf drei Millionen ansteigen.
Für die Betroffenen selbst, aber auch für die Angehörigen bedeutet die Erkrankung eine enorme Herausforderung. Sie sehen sich mit vielen Fragen konfrontiert und fühlen sich häufig alleine gelassen. Das Alzheimer-Telefon berät daher seit 2002 alle Menschen, die Fragen rund um das Thema Alzheimer haben. Vor allem pflegende Angehörige nutzen das Angebot.
Pflegende Angehörige suchen am häufigsten Rat
Mehr als 100.000 Anrufe und E-Mails haben die Berater des Alzheimer-Telefons seit dem Start des Angebots beantwortet. Das teilt die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG), die diese Beratungen anbietet, mit. Unterstützt wird das Alzheimer-Telefon vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Spenden tragen ebenfalls zur Finanzierung bei.
„Uns erreichen Anrufe von Menschen mit Demenz, Angehörigen sowie beruflich oder ehrenamtlich Engagierten“, erklärt Helga Schneider-Schelte, die Projektleiterin des Alzheimer-Telefons. Die Anliegen sind dabei sehr unterschiedlich. Die häufigsten Fragen drehen sich um den Umgang mit demenzerkrankten Menschen und die Belastung der Angehörigen. Aber auch Fragen zum Krankheitsbild, zur Diagnosestellung, zu Behandlungsmöglichkeiten und zu Regelungen der rechtlichen Vorsorge kommen vor. Viele Fragen betreffen auch Entlastungsangebote vor Ort und deren Finanzierung über die Pflegeversicherung.
Suche nach Unterstützungsangeboten
Angehörige leisten einen großen Teil der Pflege- und Betreuungsarbeit von Menschen mit Demenz – und das oft rund um die Uhr. „Das ist sehr belastend. Wir überlegen gemeinsam mit den Anrufenden, welche Entlastungsmöglichkeiten für sie passend sein können. Es braucht mehrere Schultern, um den Alltag gut zu meistern“, so die Schneider-Schelte. Das Team vom Alzheimer-Telefon informiert daher auch über Ansprechpartner in der Nähe der Anrufer und vermittelt den Kontakt zu den über 130 regionalen Alzheimer-Gesellschaften.
Das Alzheimer-Telefon ist unter der Rufnummer 030 - 259 37 95 14 zu erreichen. Von Montag bis Donnerstag stehen die Berater zwischen 10:00 und 18:00 und Freitag zwischen 10:00 und 15:00 zur Verfügung. Mittwochs wird von 10.00 bis 12.00 Uhr auch eine Beratung in türkischer Sprache angeboten. Die Beratung am Alzheimer-Telefon ist kostenlos und kann auf Wunsch anonym erfolgen.
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