Afrikanische Schweinepest keine Gefahr für den Menschen, aber…

Von der Afrikanischen Schweinepest geht keine Gesundheitsgefahr für den Menschen aus. Tiere verenden aber elendig an dem Erreger – Foto: ©krumanop - stock.adobe.com
In Belgien wurden gerade die ersten infizierten Wildschweine mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) gefunden Damit ist die Tierseuche nun auch in Westeuropa angekommen – nur rund 50 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Es dürfte also wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis das Virus auch deutsche Tierbestände befällt.
Was bedeutet das für deutsche Verbraucher? Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) versichert, dass die Afrikanische Schweinepest keine Gesundheitsgefahr für den Menschen darstellt. „Der Erreger der ASP ist nicht auf den Menschen übertragbar“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. Weder vom direkten Kontakt mit kranken Tieren noch vom Verzehr von Lebensmitteln, die von infizierten Haus- oder Wildschweinen stammten, gehe ein Risiko für die Gesundheit aus.
Kann man Schweinefleisch noch essen?
Dennoch sollte Schweinefleisch stets hygienisch zubereitet werden, rät das BfR. Schließlich könne es wie jedes andere rohe Fleisch weitere Erreger enthalten. Eine hygienische Zubereitung bedeutet: Fleisch immer im Kühlschrank getrennt von anderen Lebensmittel aufbewahren. Vor dem Verzehr gut durchgaren, so dass im Inneren des Fleischstücks eine Temperatur von 70 Grad oder höher für mindestens zwei Minuten erreicht werden. Das Fleischinnere sollte also nicht mehr rot oder rosa sein.
Schweinefleisch ist ungesund
Trotz perfekter Zubereitung gibt es gute Gründe, kein Fleisch von Schweinen und Wildschweinen zu essen. Abgesehen von diversen Erregern finden sich in Schweinefleisch Rückstände von Antibiotika und Hormonen, die bei der Tierzucht verwendet werden. Das fördert einerseits die Entstehung von Antibiotikaresistenzen, andererseits lagern sich die Hormone im Fettgewebe des Menschen ein, weshalb bei Männern oft Brüste wachsen und schon kleine Mädchen Cellulitis haben. Zudem hat die WHO Fleisch und Wurst als krebserregend eingestuft. Und: Es kommt immer wieder vor, dass Erreger eines Tages eben doch vom Tier auf den Menschen springen. Beispiele sind die Vogel- und Schweinegrippe.
Ausbreitung der afrikanischen Schweinepest nach Deutschland befürchtet
Der Erreger der afrikanischen Schweinepest ist äußerst stabil. In Lebensmitteln kann er über mehrere Monate infektiös bleiben. Werden Lebensmittel nicht richtig entsorgt – etwa auf den Komposthaufen im Garten geworfen, können sich Tiere damit infizieren. Zudem ist das Verfüttern von infiziertem Fleisch an Wild- oder Hausschweine eine Infektionsquelle. Beides kann dazu beitragen, dass sich das Virus in bisher ASP-freie Regionen verbreitet. Das aktuelle Beispiel Belgien zeigt, dass Viren keine Grenzen kennen und Deutschland ebenfalls bedroht ist. "Unsere Vorbereitungen für den Krisenfall laufen“, sagte Bundeslandwirtschaftministerin Julia Klöckner angesichts der Bedrohung durch die Afrikanische Schweinepest.
Von Afrika über Georgien nach Europa
Die Afrikanische Schweinepest hat ihren Ursprung in Afrika, wo der Erreger in Wildtieren heimisch ist. Bei Schweinen und Wildschweinen führt er zu einer schweren, häufig tödlichen Erkrankung. Der Erreger breitet sich seit 2007 von Georgien über Armenien, Aserbaidschan und Russland nach Nordwesten aus. Seit 2014 wurden im Baltikum ASP-Fälle bei Wildschweinen und Ausbrüche bei Hausschweinen registriert. Zudem wurde das Virus in Rumänien, Ungarn, Polen und der Tschechischen Republik nachgewiesen. Auch in Südeuropa ist es seither immer wieder zu Ausbrüchen gekommen.
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