Zu wenig Senioren erhalten Grippe-Impfung

Die Grippeimpfung wird für Ältere empfohlen, doch nur ein Drittel lässt sie durchführen – Foto: ©weyo - stock.adobe.com
Im Oktober und November ist die beste Zeit für die Grippeimpfung. Doch von den über 60-Jährigen, für die die Impfung ausdrücklich empfohlen ist, ließ sich zuletzt nur rund ein Drittel (33,4 Prozent) impfen. Das zeigen aktuelle Zahlen der Techniker Krankenkasse (TK).
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts war die Grippesaison 2017/2018 die stärkste seit rund 30 Jahren und nach Schätzungen für mehr als 25.000 Todesfälle in Deutschland verantwortlich. 2017/2018 war zugleich nur jeder zehnte TK-Versicherte geimpft.
Impfmüdigkeit kann gefährlich werden
"Die Zahlen zeigen eine Impfmüdigkeit, die gefährlich sein kann", sagt Tim Steimle, Leiter der TK-Arzneimittelversorgung. "Das EU-Ziel, 75 Prozent der älteren Menschen gegen Grippe zu impfen, wird weit verfehlt."
Die Kasse rät daher dazu, sich beim Arzt über die Grippeimpfung zu informieren und dann eine Entscheidung zu treffen. Dabei zeigen die TK-Zahlen starke Unterschiede zwischen den östlichen und den westlichen Bundesländern
Grippe-Impfung im Osten weiter verbreitet
Die Impfquoten sind im Osten deutlich höher. Während sich in Sachsen-Anhalt 27 Prozent und in Sachsen 22 Prozent der TK-Versicherten gegen Grippe impfen ließen, waren es in Baden-Württemberg und Bayern je nur sieben Prozent.
Auch Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz haben mit neun Prozent eine einstellige Quote. In der Hauptstadt Berlin waren 13 Prozent gegen Grippe geimpft.
Zu wenig Senioren erhalten Grippe-Impfung
Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts empfiehlt die Grippeimpfung unter anderem für Menschen ab 60 Jahren, Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel, Personen mit chronischen Erkrankungen sowie Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal. Die TK-Zahlen zeigen, dass bislang zu wenig Senioren die Grippe-Impfung durchführen lassen.
In der aktuellen Influenzasaison 2019/20 kommt ein Vierfachimpfstoff zum Einsatz, der vor den Influenza A-Stämmen H1N1 und H3N2 und den Influenza B-Stämmen Victoria und Yamagata schützt. Erstmals ist neben den hühnereibasierten Grippe-Impfstoffen auch ein zellkulturbasierter Influenza-Impfstoff zum Einsatz. Der soll besser vor der Viruserkrankung schützen. Die Grippewelle startet meist zur Jahreswende und dauerte bis März/April. Der Impfschutz lässt nach einigen Monaten nach.
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