Yoga und Meditation verbessern Wohlbefinden von Migräne-Patienten

Achtsamkeitsmeditation erhöht das Wohlbefinden von Migräne-Patienten – Foto: ©Oleksii - stock.adobe.com
Viele Patienten mit Migräne setzen die Medikation aufgrund von Ineffektivität oder Nebenwirkungen ab. Dazu kommt: In den USA behandeln viele Betroffene trotz anderslautender Empfehlungen ihre Kopfschmerzen mit Opioiden.
In einer klinischen Studie des Wake Forest Baptist Medical Center in Winston Salem haben Forscher gezeigt, dass Yoga und Meditation, deren Elemente die MBSR-Technik vereint, das Wohlbefinden von Menschen mit Migräne verbessern können.
Neue Wege, um auf Stress zu reagieren
"Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (MBSR) ist eine Geist-Körper-Behandlung, die durch Meditation und Yoga ein Augenblicks-Bewusstsein vermittelt", sagte Dr. Rebecca Erwin Wells, Associate Professor für Neurologie an der Wake Forest School of Medicine. "Achtsamkeit kann auch neue Wege aufzeigen, um auf Stress zu reagieren, einen häufig berichteten Migräneauslöser."
Für die im Fachmagazin JAMA Internal Medicine veröffentlichte Studie untersuchten die Forscher, ob MBSR die Zahl der Migräne-Attacken, die Schmerzwahrnehmung und die Messung des emotionalen Wohlbefindens im Vergleich zur einer üblichen Anleitung zum Umgang mit Kopfschmerzen verbessert.
30 Minuten am Tag zu Hause üben
An der Untersuchung nahmen 89 Erwachsene teil, ihr Durchschnittsalter betrug 43,9 Jahre, und sie litten im Schnitt an 7,3 Migräne-Attacken in der Woche. Sie wurden nach dem Zufallsprinzip entweder der MBSR-Gruppe oder der Kopfschmerz-Gruppe zugeordnet, wobei sie über acht Wochen jeweils einen zweistündigen Kurs oder eine zweistündige Schulung pro Woche erhielten.
Die MBSR-Gruppe folgte einem standardisierten Lehrplan für MBSR. Die Teilnehmer erhielten auch Audiodateien zum Üben zu Hause und wurden aufgefordert, 30 Minuten am Tag zu Hause zu üben. Die Kopfschmerz-Gruppe erhielt Informationen zu Kopfschmerzen, Pathophysiologie, Auslösern, Stress und Behandlungsansätzen.
Yoga und Meditation verbessern Wohlbefinden von Migräne-Patienten
Ergebnis: Teilnehmer sowohl der MBSR- als auch der Kopfschmerz-Gruppe berichteten über weniger Tage mit Migräne (- 1,6 Tage/- 2 Tage). Der Unterschied war nicht signifikant.
Nur MBSR verringerte jedoch auch die Alltagseinschränkungen und verbesserte die Lebensqualität, Depressionswerte und andere Marker, die das emotionale Wohlbefinden widerspiegeln, die Wirkung hielt bis zu 36 Wochen an. Yoga und Meditation verbessern also die Lebensqualität von Migräne-Patienten.
Schmerzempfinden nahm ab
Darüber hinaus nahmen bei experimentell induzierten Schmerzreizen die Intensität und das Missempfinden in der MBSR-Gruppe im Vergleich zur Kopfschmerz-Gruppe weitaus stärker ab, was auf eine Verschiebung der Schmerzbeurteilung hindeutet.
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