World Health Summit sagt Ebola den Kampf an

World Health Summit 2014: Ebola ist derzeit die drängendste Aufgabe der internationalen Staatengemeinschaft
Wie kann die Hilfe in den Ebola-Krisengebieten besser koordiniert werden? Wie ist die Situation vor Ort und was wird am dringendsten benötigt? Internationale Experten wie der Ebola-Beauftragte der Bundesregierung Walter Lindner nutzten die Sonder-Veranstaltung „Ebola: A Wake-up Call for Global Health“ am Montag, um für einen koordinierten Einsatz, nachhaltige Infrastruktur vor Ort und Unterstützung für die internationalen Helfer zu werben. „Das Wichtigste ist der Kampf gegen Ebola, er darf aber keinesfalls zu einer Isolation der betroffenen Länder führen“, erklärte Lindner vor mehreren Hundert Zuschauern auf dem World Health Summit in Berlin. Gleichzeitig forderte er zu koordinierterem Handeln auf. „Was wir nicht gebrauchen können ist, dass praktisch jetzt Wildwuchs besteht und jeder macht, was er will“, so der Ebola-Beauftrage wörtlich.
Weltgemeinschaft hat Ebola begriffen, aber nicht im Griff
Scharfe Kritik kam vom Geschäftsführer von "Ärzte ohne Grenzen" Florian Westphal: „Es gibt bei uns eine tiefe Frustration, dass die internationale Gemeinschaft versagt hat. Es ist traurig, dass keiner unsere kontinuierlichen Warnungen gehört hat." Die Organisation ist mit rund 3.000 internationalen Helfern vor Ort und warnt seit Monaten, dass weiter Hilfe benötigt werde.
Noch bis Mittwoch tagen im Auswärtigen Amt rund 1.000 international Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft, um die drängendsten Aufgaben der globalen Gesundheitsversorgung zu diskutieren. Ebola ist wohl die drängendste davon.
Bereits bei der Eröffnungsfeier am Sonntag waren Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, die französische Staatssekretärin für Entwicklung Annick Girardin und Medizin-Nobelpreisträger Barry J. Marshall zu Gast.
„Berlin Declaration on Ebola“ unterzeichnet
Bundesaußenminister Steinmeier rief am Sonntag zur entschlossenen internationalen Kooperation in allen Bereichen der Gesellschaft auf: „Umso wichtiger ist nun, dass alle Staaten, aber eben nicht nur Staaten und Regierungen, sondern auch Sie, die Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und ziviler Gesellschaft ihren Beitrag leisten, um der Ausbreitung der Ebola-Epidemie Herr zu werden.“ Bundesgesundheitsminister Gröhe betonte die internationale Verantwortung Deutschlands und die Wichtigkeit funktionierender Strukturen vor Ort. Deutschland sei gut auf eine eventuelle Ebola-Ausbreitung vorbereitet - doch das gelte nicht für alle Länder. „Die Ebola-Krise zeigt, dass der Aufbau robuster Gesundheitssysteme stärker ins Zentrum der internationalen Aufmerksamkeit gebracht werden muss.“
Um dem Willen zum Handeln im Kapf gegen Ebola Ausdruck zu verleihen, haben der World Health Summit und die M8 Alliance eine „Berlin Declaration on Ebola“ unterzeichnet. Online unter: http://phplist.charite.de/lists/lt.php?id=Z0gKD0QIAVZFBFNU