Wie Sport und gesunde Ernährung den Blutzuckerspiegel senken

Im Zweifel für das Gemüse: Gesunde Ernährung und Bewegung sind die wichtigsten Stellschrauben gegen Diabetes – Foto: freshidea - Fotolia
Ob Schokoriegel, Fertigpizza oder Brot aus dem Supermarkt: Ein Blick auf den Packungsaufdruck zeigt, dass Industrienahrung zu viel Zucker, Salz und Fett und oft auch noch chemische Zusatzstoffe enthält. Da sich weltweit immer mehr Menschen von verarbeiteten Lebensmitteln ernähren und körperliche Arbeit selten geworden ist, erkranken immer mehr Menschen an Diabetes Typ 2. Allein in Deutschland leben inzwischen über sechs Millionen Menschen mit diesem Diabetes Typ, schätzungsweise zwei Millionen wissen (noch) nichts davon.
Ernährungsumstellung bringt messbare Verbesserungen
Dabei zeigen Untersuchungen, dass schon vier Wochen gesunde Ernährung – zum Beispiel mit mediterraner Kost – den Blutzuckerspiegel deutlich senken. Umgekehrt treiben vier Wochen ungesunde Ernährung den Blutzucker messbar in die Höhe. Selbst nach einem Herzinfarkt zeigt eine Ernährungsumstellung eine deutliche Reduktion von Herzinfarkten und plötzlichem Herztod. „Gesundes Essen und viel Bewegung schützen nachweislich vor Diabetes“, weiß Prof. Detlev Ganten, Präsident des World Health Summit. Es sei nie zu spät, damit zu beginnen.
Bei Sport werden nicht nur Kalorien verbrannt, sondern auch der Zuckergehalt im Blut reduziert. Gleichzeitig verbessert eine Ernährung aus viel frischem Gemüse, Obst und Nahrungsmittel mit vielen ungesättigten Fettsäuren die Wirkung des Insulins, wodurch der Blutzuckerspiegel ebenfalls sinkt.
Erste Diabetes-Weichen werden im Kindergaten gelegt
Klingt eigentlich nach einem recht einfachen Patentrezept. Doch wie die Praxis zeigt, verpuffen derartige Empfehlungen in der Bevölkerung. Und das nicht nur, weil gute Vorsätze schnell wieder vergessen werden. „Die meisten Menschen haben diese guten Vorsätze gar nicht, weil sie nicht ausreichend über den Zusammenhang von gesunder Ernährung, Bewegung und hohem Blutzucker Bescheid wissen“, sagt Ganten. Das gelte vor allem für Kinder, die diesen Zusammenhang noch nicht verstünden. „Wenn dann Familie, Schule und das soziale Umfeld nicht helfen oder helfen können, entsteht schon im frühen Alter ein Teufelskreis“, so der Mediziner.
Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel kann ernsthafte Schäden an Nerven und Gefäßen anrichten. Neben Nervenschädigungen kann Diabetes zu Herzkreislaufproblemen, Nierenversagen und sogar bis zur Erblindung führen. 90 Prozent aller Diabetes-Fälle sind der sogenannte Typ 2, der eine Unempfindlichkeit gegenüber Insulin bewirkt.
Experte Ganten rät deshalb, öfter mal frische Lebensmittel auf dem Wochenmarkt einzukaufen und selber zu kochen, statt sich von Chips, Softdrinks & Co verführen zu lassen.
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