Wie hoch darf der HbA1c-Wert sein?

Der HbA1c-Wert gibt den Langzeitblutzucker an und ist einer der wichtigsten Laborwerte bei Diabetes
Bei Diabetikern werden regelmäßig zwei Laborwerte gemessen: Einmal der Nüchternblutzucker und dann das sogenannte HbA1c.
Der Nüchternblutzucker bezeichnet den Gehalt von Glukose (Traubenzucker) im Blut. Er wird meist morgens gemessen, da vor der Messung mindestens acht Stunden nichts gegessen oder getrunken werden darf außer Wasser.
Der HbA1c-Wert ist der wichtigere von beiden, weil er Angaben zum Blutzucker der letzten acht bis zwölf Wochen macht. Diese Zeit brauchen die roten Blutkörperchen, um sich zu erneuern. HB ist die Abkürzung von Hämoglobin. Das ist der rote Blutfarbstoff, der wichtig für den Sauerstofftransport im Körper ist. Wenn sich Zuckermoleküle an das Hämoglobin anlagern, spricht man von HbA1c.
Sind die Blutzuckerwerte über längere Zeit erhöht, desto höher der HbA1c-Wert. Allerdings bedeutet ein gutes HbA1c nicht automatisch, dass die Blutzuckerwerte immer im Normalbereich lagen. Es kann Ausschläge nach oben gegeben haben, die sich in dem Durchschnittswert nicht widerspiegeln.
Zielwerte zwischen 6,5 und 7,5 Prozent
Der HbA1c-Wert liegt bei gesunden Menschen bei etwa 5 Prozent. Das bedeute, dass etwa fünf Prozent der Hämoglobinmoleküle "verzuckert" sind. Bei Diabetikern ist der Langzeitblutzuckert deutlich höher. Ziel einer Therapie von Diabetes Typ 2 ist es, den HbA1c-Wert zwischen 6,5 bis 7,5 Prozent einzustellen. Die 5 Prozent von Gesunden werden meist nicht angestrebt. Beim Typ 1 Diabetes sollten die Werte unterhalb von 7,5 Prozent liegen. Dies empfiehlt die Deutsche Diabetes Gesellschaft.
Der HbA1c-Wert wird zusammen mit anderen Parametern auch zur Diagnostik von Diabetes herangezogen. Ein Diabetes liegt vor, wenn HbA1c bei 6 Prozent oder darüber liegt. Diese Diagnose muss aber ein Arzt stellen. Laborwerte allein, sind nicht aussagekräftig genug, zumal sie sich von Labor zu Labor unterscheiden können.
Bewegung verbraucht Zucker
Stellt der Arzt einen Typ 2 Diabetes fest, wird er die Therapieziele gemeinsam mit dem Patienten festlegen. Manchmal reichen schon Lebensstiländerungen aus, um den Blutzucker dauerhaft zu senken. Eine leichte Diät oder Bewegung. So baut ein Spaziergang nach dem Essen den Zucker im Blut stärker ab, als wenn man danach ein Mittagsschläfchen hält.
Weltweit leiden fast 400 Millionen Menschen an Diabetes, die meisten am Diabetes Typ 2. Damit ist Diabetes zu einer der größten Gesundheitsgefahren überhaupt geworden. In Deutschland sind rund sieben Millionen Menschen betroffen – weitere drei Millionen wissen Schätzungen zufolge nichts von ihrer Zuckerkrankheit.
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