
Frühsport kostet Überwindung, hat aber mindestens drei gesundheitliche Vorteile. – Foto: AdobeStock/parallel_dream
Die Vorstellung, tagtäglich früher aufstehen zu müssen und gleich morgens, noch etwas verschlafen, Sport zu machen, klingt erst mal nicht besonders verlockend. Experten sagen aber: In nur zwei Monaten nimmt der Mensch eine neue Gewohnheit auf Dauer an. Und: Wer den Tag mit Frühsport beginnt, erlebt den ganzen Tag anders und profitiert in besonderer Weise von der Gesundheitswirkung regelmäßiger körperlicher Aktivität.
So wirkt Frühsport auf den Organismus
„Mehr Energie am Tag, besserer Schlaf und schneller zum Wunschgewicht: Um das zu erreichen, braucht es nicht mehr als 15 bis 30 Minuten am Morgen“, heißt es in einem Gesundheitsratgeber der AOK.
Sport am Morgen: 20 Prozent bessere Fettverbrennung
„Frühsport ist eine der effektivsten Abnehm-Techniken – vor allem, wenn wir erst danach das Frühstück zu uns nehmen“, raten die Fitness-Experten der AOK weiter. Der Grund dafür: Morgens, direkt nach dem Aufstehen, sind die Kohlenhydratspeicher nicht mehr so üppig gefüllt, deshalb gewinnt der Körper die notwendige Energie vermehrt aus den Fettreserven. Eine Studie belegt, dass bis zu 20 Prozent mehr Fett verbrannt wird, wenn wir vor dem Frühstück Sport treiben.
Gut durchblutet in den Tag starten
Wer morgens Sport treibt, bringt noch vor dem offiziellen Tagesbeginn beziehungsweise dem Arbeitstag das Herz-Kreislauf-System in Schwung. „Eine gute Durchblutung ist immer von Vorteil“, rät die AOK. „Wenn dieser Extra-Boost bereits am Morgen erfolgt, profitieren wir den ganzen Tag über davon.“
Frühsport: Interessanter Tagesstart für Depressions-Patienten
Unabhängig von der Tageszeit gilt Sport als probates, nicht-medikamentöses Mittel zur Vorbeugung und Behandlung von depressiven Verstimmungen. Typisch für Patienten mit depressiven Störungen ist das „Morgen-Tief“. Depressionspatienten berichten aber auch davon, dass sie sich schon unmittelbar nach dem Sport als stabiler, gesünder und innerlich ausbalancierter erleben. Schaffen sie es, ihre morgendliche Antriebslosigkeit zu überwinden und nutzen sie die psychoaktive Wirkung des Sports schon am Morgen, starten sie damit in einer ganz anderen Verfassung in den Tag als bisher: fit und beschwingt.
Frühsport: So gelingt der Einstieg
Beim Frühsport lauert der sprichwörtliche „innere Schweinehund“ gleich an zwei Stellen: erst bei der ganz grundsätzlichen Umstellung der Morgenroutine – und dann beim Aufstehen an jedem einzelnen Tag. Die Gesundheitsexperten der AOK raten deshalb:
- Untrainierte dürfen sich langsam herantasten.
- Mit zehn Minuten beginnen und Trainingsdauer und -intensität langsam erhöhen.
- Mit Übungen oder Sportarten einsteigen, die einem Spaß machen,
- die unabhängig vom Wetter und der Jahreszeit praktiziert werden können und
- die nicht zwingend draußen im Freien stattfinden müssen.
Am Morgen hat der Organismus es erst mal verdient, langsam in Gang zu kommen. Das bedeutet: Nicht aus dem Bett gleich zum Sport. Sondern: Erst mal gemütlich ein Glas Wasser trinken, sich strecken, ein paar Schritte tun. „Und wenn wir den Frühsport zu Hause machen möchten“, so der Rat der AOK, „sollten wir vorab ein paar Minuten am offenen Fenster frische Luft tanken.“