Beim Fersensporn handelt es sich um einen knöchernen Auswuchs am Fersenknochen. Er entsteht durch Überlastung und daraus folgenden kleinsten Verletzungen am Sehnenansatz. Hält die Fehlbelastung weiter an, kann sich das Gewebe um den Knochenauswuchs herum entzünden – so entstehen die typischen Schmerzen.
Begünstigt wird ein Fersensporn durch Übergewicht, Muskelschwäche, Fehlstellungen, einseitige Belastungen oder falsches Schuhwerk. Als Therapie kommen verschiedene Maßnahmen in Frage. Zwar ist die Behandlung oft langwierig, zeigt aber in der Regel nach einigen Wochen oder Monaten Wirkung. Nur selten ist eine Operation notwendig.
Erste Maßnahmen: Einlagen und Schmerzmittel
Bei der Behandlung des Fersensporn geht es in erster Linie um eine Reduzierung der Belastung sowie die Schmerzlinderung. Meist werden zunächst Einlagen verschrieben: Gepolsterte Fersenkissen verringern den Druck auf die Ferse und damit die Schmerzen bei Gehen.
Auch schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente können zum Einsatz kommen. Zusätzlich kann der Arzt im akuten Stadium entzündungshemmende Wirkstoffe wie Kortison und örtliche Betäubungsmittel um den Fersensporn herum spritzen. Als Dauertherapie sind diese Maßnahmen jedoch nicht geeignet.
Entlastung und Physiotherapie können helfen
Um den Druck auf die Füße weiter zu verringern, kann der Abbau von Übergewicht sinnvoll sein. Außerdem sollten einseitige Belastungen nach Möglichkeit vermeiden werden. Wer viel Sport treibt, sollte auf geeignetes Schuhwerk sowie die richtige Lauftechnik achten. Ergänzt werden können diese Maßnahmen durch Physiotherapie. Dabei werden die Muskeln und Sehnen an der Fußsohle gedehnt und gekräftigt. Als Nebeneffekt wird das Gewebe besser durchblutet, was die Heilung zusätzlich fördert.
Stoßwelltherapie bei Fersensporn ist Kassenleistung
Hilft all dies nicht, können Stoßwellen oder Röntgenstrahlen zum Einsatz kommen. Bei der extrakorporalen Stoßwellentherapie (ESWT) lenkt der Arzt Stoßwellen auf die betroffene Stelle, wodurch es zu einer Verminderung bis hin zum völligen Verschwinden der Schmerzen kommen kann. Seit Juli 2018 werden die Kosten für die extrakorporale Stoßwellentherapie von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Ein weiterer möglicher Therapieansatz ist eine niedrigdosierte Röntgenbestrahlung. Die Studienlage hierzu ist allerdings gering. Daher kommt die Behandlung nur für Patienten in Frage, bei denen Einlagen, Physiotherapie und Schmerzmittel keine Linderung gebracht haben. Eine Operation bleibt beim Fersensporn die absolute Ausnahme – auch weil Komplikationen auftreten können und der Eingriff nicht immer den gewünschten Erfolg bringt.
Das können Sie selbst tun
Wer Beschwerden an der Fußsohle hat, kann auch einiges selbst tun, damit diese nicht schlimmer werden. Vorbeugend kann ein Training der Fußmuskeln wirken, da gestärkte Muskeln Belastungen und Stöße besser abfangen können, was wiederum die Sehnen entlastet. Empfohlen wird zum Beispiel, barfuß auf unebenen Böden wie einer Wiese oder am Strand zu laufen oder Papier mit den Zehen aufzuheben.
Auch Dehnungsübungen sind sinnvoll. Dafür kann ein Tennisball unter der Fußsohle platziert und mit kräftigem Druck hin- und hergerollt werden. Eine andere Möglichkeit ist es, sich nur mit dem Fußballen auf eine Treppenstufe zu stellen und danach die Fersen nach unten sinken zu lassen, bis ein leichter Dehnungsschmerz in der Fußsohle zu spüren ist.
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