Was nach einem Kontakt mit Blaualgen, Vibrionen, Nessequallen zu tun ist

– Foto: Adobe Stock/ Heinz
Das Schwimmen und Planschen in Seen und Meer gehört im Sommer zu den liebesten Freizeitaktivitäten. Doch dort können Blaualgen, Vibrionen und Nesselquallen lauern. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Mecklenburg-Vorpommern gibt Tipps, was nach einem Kontakt zu tun ist.
Cyanobakterien, umgangssprachlich als Blaualgen bezeichnet, sind ein Bestandteil aller natürlichen Gewässer. Sie enthalten einen blauen Farbstoff. Explosionsartige "Blaualgen-Blüten" treten vor allem in den Sommermonaten bei hohen Wassertemperaturen auf.
Blaualgen: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
Sie sind zu erkennen an einer eingeschränkten Sichttiefe (< 1 m), bläulich-grüne Trübung des Wassers, Schlierenbildung und Algenteppiche an der Oberfläche. Cyanobakterien können Toxine bilden, die leichte, vorübergehende Schleimhautreizungen hervorrufen.
Durch Verschlucken großer Wassermengen ist das Auftreten von Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Fieber möglich. Falls nach dem Baden die genannten Beschwerden auftreten, suchen Sie einen Arzt auf.
Tipp: Gehen Sie nicht dort baden, wo Sie Ihre Füße im knietiefen Wasser nicht mehr sehen können. Lassen Sie Ihre Kinder dort nicht im Spülsaum spielen.
Vibrionen können Wundinfektionen hervorrufen
Vibrionen sind Bakterien und ein natürlicher Bestandteil der Meere. Sie treten ab Wassertemperaturen von 18 - 20°C verstärkt auf. Sie können beim Baden oder Wasserwaten in Hautverletzungen eindringen und - selten - schwere Wundinfektionen hervorrufen.
Vibrionen-Infektionen sind an Rötung, Schwellung oder Blasenbildung der Haut erkennbar. Es können sich dann Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Schock einstellen.
Nur bei Personen mit Grunderkrankungen
Solche schwerwiegenden Fälle gab es bisher nur bei Personen mit chronischen Grundleiden (Lebererkrankungen, Alkoholabhängigkeit, Diabetes), Immunschwäche (nach Transplantation oder bei einer HIV-Infektion) und bei Personen höheren Alters.
Tipp: Wenn Sie zu einer dieser Risikogruppen gehören, vermeiden Sie den Kontakt offener Wunden mit Salzwasser! Bei geringsten Anzeichen einer Wundinfektion sollte sofort ein Arzt konsultiert und auf Kontakt mit Meerwasser hingewiesen werden. Eine rechtzeitig eingeleitete Therapie ist möglicherweise lebensrettend.
Nesselquallen: Was nach einem Kontakt zu tun ist
Witterungsbedingt können verstärkt Nesselquallen auftreten. Im Gegensatz zu den häufig vorkommenden ungefährlichen Ohrenquallen sind diese meist rötlich gefärbt. Symptome nach Kontakt: Lokale Rötung, brennender Schmerz und Blasenbildung, bisweilen auch Übelkeit und Erbrechen, leichtes Fieber, Kreislaufstörung.
Was nach einem Kontakt zu tun ist: Auf die Haut keinen Druck ausüben! Reiben vermeiden! Abspülen nur mit Salzwasser! Essig oder Zitronensaft auftragen und etwa 30 Minuten einwirken lassen, danach mit Salzwasser abspülen.
Bei Kreislaufstörungen Arzt aufsuchen
Falls Essig oder Zitronensaft nicht vorhanden: Sand auftragen und nach dem Antrocknen vorsichtig abschaben, zum Beispiel mit Messerrücken oder Kreditkarte. Zur Linderung der Schmerzen empfiehlt sich die Kühlung der betroffenen Hautpartie. Bei großflächigem Kontakt oder Kreislaufstörungen ist ein Arzt aufzusuchen. Tipp: Bei sichtbarem Vorkommen von Nesselquallen nicht ins Meer gehen!