
Etwa 150.000 Deutsche erleiden pro Jahr einen Hörsturz. – Foto: biha/Olaf Malzahn
Ein Hörsturz kommt wie aus dem Nichts. Von einem Moment auf den anderen tritt ohne erkennbaren Grund eine Innenohrschwerhörigkeit auf – meist einseitig. Sie wird mitunter von einem Schwindelgefühl und störenden Ohrgeräuschen begleitet, dem sogenannten Tinnitus. „Bei den meisten Menschen verschwinden der plötzliche Hörverlust und seine Begleitsymptome von alleine wieder“, heißt es in einer Patienteninformation der Bundesinnung der Hörakustiker (biha). „Etwa 10 bis 20 Prozent der Betroffenen leiden nach einem Hörsturz an einer dauerhaften Hörminderung.“
Dauert der Hörsturz länger als 24 Stunden: Facharzt konsultieren
Muss man in jedem Fall zum Arzt gehen? Die Hörakustiker raten: Hält alles mehr als 24 Stunden an, sollte es in jedem Fall fachärztlich abgeklärt werden. Die Hörprobleme bei einem Hörsturz können unterschiedliche Ausmaße haben. „Ab einer Dämpfung von 25 bis 30 Dezibel macht sich der Hörverlust im Alltag beeinträchtigend bemerkbar. Das heißt, in einer geräuschvollen Umgebung wird die Kommunikation zunehmend schwieriger", erklärt Maximilian Schwab, Vizepräsident der Bundesinnung der Hörakustiker (biha). Den Grad der Schwerhörigkeit können Hörakustiker mit verschiedenen Testverfahren ermitteln. Zumeist lässt sie sich mit einem individuell angepassten Hörsystem ausgleichen.
Was beim Hörsturz im Ohr passiert
Was genau bei einem Hörsturz im Ohr passiert, ist bis heute nicht vollständig geklärt. „Die Reizumwandlung von Schallwellen in elektrische Impulse im Innenohr und ihr Transport über den Hörnerv zum Gehirn scheinen beeinträchtigt zu sein“, heißt es bei der biha weiter. „Eine Durchblutungsstörung kann so etwas verursachen. Darum wird ein Hörsturz oft auch als 'Ohr-Infarkt' bezeichnet.“ Es wird vermutet, dass auch Stress als Auslöser eine Rolle spielen kann.