
Bei Husten sind Medikamente selten sinnvoll – Foto: Syda Productions - Fotolia
Die häufigste Ursache für akuten Husten ist eine Virusinfektion der oberen Atemwege, der grippale Infekt, auch Erkältung genannt. Die Viren greifen die Schleimhäute an, die entzünden sich und produzieren vermehrt Schleim. Husten sorgt dann als Schutzreflex für die Befreiung der Luftwege. Die gereizten Schleimhäute können jedoch auch zu trockenem Reizhusten führen, bei dem kein Schleim abgehustet wird.
Der akute Husten im Rahmen eines grippalen Infekts wird begleitet von mäßigen Halsschmerzen, anfangs wässrigen, später eitrigem Schnupfen, erschwerter Nasenatmung, Kopf- und Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit. Auch wenn diese Symptome nachlassen, kann der Husten anhalten.
Ein akuter Husten heilt in 60 Prozent der Fälle innerhalb von zwei Wochen von selbst aus. Sind die Beschwerden nach acht Wochen immer noch da, könnte es sich um einen chronischen Husten handeln. Das sollte der Arzt abklären.
Bei Husten sind nur wenige Medikamente sinnvoll
Zur Behandlung des akuten Hustens setzen auch Hausärzte zuweilen auf Hausmittel, auch wenn deren Nutzen nicht wissenschaftlich bewiesen ist. Die Leitlinie stellt fest: Medikamente sind an sich nicht nötig. Symptomlindernde Wirkstoffe sollten nur eingesetzt werden, wenn die Beschwerden den Patienten zu sehr belasten.
Über die Wirksamkeit von Schleimlösern gibt es keine Erkenntnisse. Hustensäfte wirken auf den Hustenreiz nicht besser als ein Placebo. Allerdings verbessern sie die Schlafqualität. Sie sollten nur vor dem Zubettgehen angewendet werden, nur bei trockenem Reizhusten und nur maximal 14 Tage.
Die Hustenattacken lindern können laut Leitlinie nachweislich pflanzliche Präparate wie Myrtol, ein Thymian-Efeu-Präparat, ein Thymian-Primelwurzel-Präparat und eine Pelargonium sidoides-Zubereitung.
Genug trinken und nicht rauchen
Auf eine ausreichende Trinkmenge ist zu achten, mehr zu trinken als üblich ist aber nicht zu empfehlen, da Elektrolytverschiebungen (Hyponatriämie) eintreten könnten. Wasserdampf-Inhalationen (20 Minuten bei 43° C) können laut Leitlinie zu einer Linderung der Symptome führen, bei einem Aufguss mit heißem Wasser besteht aber stets eine Verbrühungsgefahr.
Raucher sollten einen Rauchstopp einlegen, Patienten sich möglichst nicht da aufhalten, wo geraucht wird. Der Rauch reizt die Schleimhäute zusätzlich. Aus hygienischen Gründen husten Patienten in die Armbeuge. Hände waschen kann verhindern, dass die Infektion weitergegeben wird.
Husten kann auch auf Bronchitis oder Keuchhusten deuten
Bei einer akuten Bronchitis, ebenfalls meist durch Viren ausgelöst, sind die Schleimhäute der Bronchien entzündet. Dabei tritt in der Regel erst trockener, dann schleimiger Husten neben den üblichen Zeichen einer Erkältungskrankheit auf. Sie kann von allein abheilen, auch wenn der Husten noch mehrere Wochen anhält. Kommt es zu einer Vereengung der Bronchien (Obstruktion), können Beta-Sympathomimetika (Salbutamol, Fenoterol) den Husten lindern.
Keuchhusten wird durch Bakterien übertragen und befällt in den letzten Jahren immer häufiger Erwachsene. Für Kinder gibt es eine Impfung. Die Anfänge können einer Erkältung ähneln, doch dann tritt über 2 - 4 Wochen ein typischer anfallsartiger, bellender Husten auf, meist verbunden mit Atemgeräuschen und Erbrechen.
Anzeichen anderer Erkrankungen
Husten kann weitere Krankheiten wie eine Lungenentzündung oder eine echte Grippe (Influenza) begleiten. Neben dem akuten, wieder abklingenden Husten im Rahmen einer Erkältung gibt es auch chronischen oder wiederkehrenden Husten. Der kann ein Symptom sein von Erkrankungen wie chronischer Bronchitis, chronischer Rhinosinusitis, Allergien, Asthma, Refluxkrankheit, Herzerkrankungen oder Verschlimmerung einer COPD.
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