
Blutspende: Nach Auslandsreisen kann es eine Sperrfrist geben – Foto: ©toeytoey - stock.adobe.com
„Ihre Blutspende kann helfen, Leben zu retten“, so Gröhe weiter. Blutkonserven und Medikamente aus Blutbestandteilen sind nach schweren Unfällen und bei größeren Operationen unverzichtbar. „Sie werden auch zur Behandlung verschiedener Erkrankungen, wie zum Beispiel bösartigen Tumoren, dringend benötigt“, erklärt Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Gespendet werden kann Blut oder Blutplasma. Vor allem Menschen mit seltenen chronischen Krankheiten sind auf Blutplasma angewiesen. Angeborene Immundefekte oder die Hämophilie („Bluterkrankheit“) werden mit Medikamenten aus menschlichem Blutplasma behandelt. Darauf weist der Biotherapeutika-Hersteller CLS hin.
Wer kann Blut spenden?
Blut spenden kann in Deutschland jeder gesunde Erwachsene im Alter von 18 bis 68 Jahren. Frauen dürfen vier Mal, Männer sechs Mal im Jahr Blut spenden. Zwischen zwei Blutspenden müssen 56 Tage liegen. Das Institut für Transfusionsmedizin der Charité Universitätsmedizin Berlin hat Tipps für potentielle Spender zusammengestellt.
Sie sollten vor der Blutspende ausreichend gegessen haben. Besonders wichtig ist, dass sie vorher mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich genommen haben. Koffeinhaltige Getränke wie Cola oder Kaffee sollten dabei möglichst vermieden werden. Auch sollte der Spender in den Tagen vor der Blutspende am besten keinen Alkohol trinken.
Blutspenden: Für Reisende und Piercings gilt Sperrfrist
Nach Reisen ins außereuropäische Ausland gelten aufgrund von Infektionsgefahren mit verschiedenen Viren und Krankheiten oft Sperrfristen für Blutspenden. Das betrifft Gebiete, in denen das West-Nil-Virus kursiert (4 Wochen Sperrfrist), Malaria-Risikogebiete (6 Monate Sperrfrist), aber auch Teile Europas.
Nach einem Piercing muß man vier Monate bis zur nächsten Spende warten, ebenso bei Tätowierungen und Akupunktur, es sei denn, die Akupunktur erfolgte durch einen Arzt. Bei Drogenkonsum oder Drogenabhängigkeit ist keine Spende möglich.
Bestimmte Berufsgruppen müssen pausieren
Zur Spende sind ein gültiger Personalausweis oder ein Reisepass und eine Meldebescheinigung mit Angabe der aktuellen Wohnanschrift nötig. Während der ersten 30 Minuten nach der Spende kann der Spender nicht am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen, auch nicht als Fußgänger.
Berufsgruppen mit einem hohem Risikopotential wie Busfahrer, Taxifahrer, U-Bahn-Führer, Dachdecker oder Fallschirmspringer dürfen ihre Tätigkeit erst nach 12 Stunden nach der Spende wieder ausführen. Blutspenden kann für den Spender übrigens auch gesundheitliche Votrteile haben: Es hilft bei Bluthochdruck.
Blutplasma kann häufiger gespendet werden
Blutplasma kommt auch nach Verbrennungen oder bei Schock zum Einsatz. Die aus dem Plasma benötigten Inhaltsstoffe können wie Blukonserven größtenteils nicht künstlich hergestellt werden. Wie bei der Blutspende wird zunächst durch eine Venenpunktion das Blut des Spenders entnommen. Bei der Plasmaspende wird dieses jedoch unmittelbar an der Spenderliege zentrifugiert. Dabei werden die festen Blutbestandteile (Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten) vom Plasma getrennt und dem Spender wieder zugeführt.
Das entnommene Plasma wird vom Körper schneller regeneriert als die festen Blutbestandteile. Daher sind pro Spender bis zu zwei Spenden pro Woche und maximal 45 Spenden innerhalb von 12 Monaten möglich während im gleichen Zeitraum maximal sechs Blutspenden möglich sind. Plasma spenden können gesunde Menschen zwischen 18 und 59 Jahren.
Foto: Gina Sanders