Studien: Hundebesitzer haben höhere Lebenserwartung

Hunde können die Gesundheit ihrer Halter fördern – Foto: ©DoraZett - stock.adobe.com
Hunde gelten als die besten Freunde des Menschen, aber offenbar können sie noch mehr. Einer schwedischen Studie zufolge haben sie einen direkten Einfluss auf die Lebenserwartung ihrer Besitzer. Die Wissenschaftler analysierten die Gesundheitsakten von 3,4 Millionen Schweden, um herauszufinden, welche Faktoren das Leben verlängern. Die Daten umfassten Patienten im Alter von 40 bis 80 Jahren, die zu Beginn des Studienzeitraums gesund waren.
Die Forscher um Studienleiterin Professor Tove Fall vom Department of Medical Sciences der Universität Uppsala nahmen im Jahr 2001 zum ersten Mal die Patientendaten auf; zwölf Jahre später prüften sie, wie es den Patienten in der Zwischenzeit ergangen war. Dann verglichen sie die Ergebnisse mit den verfügbaren Hunderegistern, um den Zusammenhang zwischen Hundehaltung und kardiovaskulärer Gesundheit zu überprüfen.
Besonders Singles profitieren von Hunden
Dabei zeigte sich, „dass Hundebesitzer während der 12-jährigen Nachbeobachtung ein geringeres Risiko für den Tod aufgrund von kardiovaskulären Erkrankungen oder anderen Ursachen hatten“, so die schwedische Universität Uppsala in einer Mitteilung. Vor allem Singles profitierten offenbar von einem Leben mit Hund. „Ein sehr interessanter Befund in unserer Studie war, dass Hundebesitz als ein schützender Faktor bei allein lebenden Personen (Singles) besonders hervortrat“, betonte Mwenya Mubanga, leitender Nachwuchsautor der Studie.
Aus früheren Studien war bekannt, dass Singles eigentlich ein höheres Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und Todesfälle aufweisen als Menschen, die in einem Mehrpersonenhaushalt leben. Wenn sie aber einen Hund besitzen, so das Ergebnis der Studie, haben Singles ein um 33 Prozent reduziertes Todesrisiko und ein um elf Prozent reduziertes Risiko, einen Herzinfarkt oder eine ander Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erleiden.
Hunde erhöhen das Wohlbefinden
In der Studie wurden zwar eindeutige statistische Assoziationen nachgewiesen, aber die Frage, ob es tatsächlich eine direkte Kausalität gibt und wie Hunde gegebenenfalls vor kardiovaskulären Erkrankungen schützen, konnten die Forscher nicht beantworten. „Wir wissen, dass Hundebesitzer im Allgemeinen ein höheres Maß an körperlicher Aktivität haben, was eine Erklärung für die beobachteten Ergebnisse sein könnte“, so die Wissenschaftler.
Doch nicht nur die erhöhte körperliche Aktivität sei ein möglicher Grund für das geringere Risiko eines frühzeitigen Todes bei Hundebesitzern. „Andere Erklärungen beinhalten ein erhöhtes Wohlbefinden und soziale Kontakte oder Auswirkungen des Hundes auf das bakterielle Mikrobiom im Besitzer“, so Studienleiterin Fall.
Hunde im Büro sind gut für das Arbeitsklima
Weitere mögliche Erklärungen für die positive Auswirkung von Hunden auf die Gesundheit ihrer Besitzer konnten bereits frühere Studien liefern. So haben Untersuchungen beispielsweise gezeigt, dass Hunde, die mit ins Büro genommen werden, das dortige Arbeitsklima verbessern.
Vermutet wird, dass dies unter anderem mit dem sogenannten „Kuschelhormon“ Oxytocin zusammenhängt. Das Hormon erhöht die Bindung, senkt den Blutdruck und hilft dabei, das Stresshormon Cortisol abzubauen. Bei regelmäßigen Streicheleinheiten schütten sowohl Menschen als auch Hunde Oxytocin aus – so fühlen sich alle wohler. Und dies könnte auch eine Erklärung dafür sein, warum Hundebesitzer ein geringeres Risiko für tödliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben.
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