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Schmerzen in den Beinen können ein Warnsignal sein

Freitag, 29. März 2019 – Autor:
Oft beginnt es mit Schmerzen in den Waden: Wenn beim Gehen die Beine schmerzen, sollte der Betroffene möglichst bald einen Arzt aufsuchen. Denn die Beschwerden können ein Warnsignal für ernsthafte Erkrankungen sein.
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Schmerzen die Beine beim Gehen, könnte das auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen – Foto: ©New Africa - stock.adobe.com

Wer beim Gehen Schmerzen in de Beinen verspürt, sollte möglichst bald einen Arzt aufsuchen. Denn dahinter kann sich die  periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) verbergen. Die ist mit einem erhöhtem Risiko für weitere ernsthafte Erkrankungen verbunden. Darauf weist die Deutsche Herzstiftung hin.

Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) sind die Arterien in Becken und Beinen verengt. Dadurch gelangt nicht mehr ausreichend Blut in die Beine und es kommt zu Schmerzen, weil die Muskelzellen in den Waden nicht genügend Sauerstoff und Nährstoffe erhalten. Schmerzen können sich auch beim Hinlegen in der Zehenregion bemerkbar machen - und beim Aufstehen wieder zurückgehen.

Schmerzen in den Beinen können Warnsignal sein

Da Betroffene aufgrund der Schmerzen häufig gezwungen werden stehen zu bleiben, wird die pAVK auch "Schaufensterkrankheit" genannt. Wird die pAVK nicht erkannt, bleiben möglicherweise auch Gefäßverengungen in anderen Körperregionen wie Halsschlagader, Gehirn, Nieren und Herzen unbehandelt. Hervorgerufen werden diese durch Ablagerungen in den Gefäßen (Arteriosklerose).

Die Ablagerungen können auch Herzkranzgefäße oder die Arterien im Gehirn verengen. Mit der pAVK geht daher ein hohes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall einher, warnt Herzspezialist Prof. Dietrich Andresen, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Die Schmerzen in den Beinen sind daher als Warnsignal ernstzunehmen. Besonders Herzpatienten sollten auf erste Anzeichen der Schaufensterkrankheit achten.

Einfacher Test auf periphere arterielle Verschlusskrankheit

Die pAVK ist in vier Stadien eingeteilt: In Stadium I sind die Arterien verengt, verursachen aber noch keine Beschwerden. In Stadium II spüren Patienten die oben beschriebenen Schmerzen beim Gehen. In Stadium III treten die Schmerzen nicht nur bei Belastung, sondern bereits in Ruhe auf. Folgenschwer wird es in Stadium IV: "Geht die Durchblutung noch weiter zurück und stirbt das unterversorgte Gewebe ab, entsteht ein Gangrän oder ein offenes Geschwür", warnt Prof. Klaus Mathias, Radiologe und Spezialist für Gefäßmedizin aus Dortmund.

Mit einem einfachen Test lässt sich die pAVK diagnostizieren: Der Arzt tastet dazu den Puls in den Leisten sowie am Fuß und misst den Blutdruck der Knöchel- und Zehenarterien. Ist der Puls abgeschwächt oder fehlt er ganz, beziehungsweise sind die Drucke reduziert, steht die Diagnose  fest. Per Ultraschall lässt sich anschließend das Ausmaß der Gefäßerkrankung feststellen.

Mit Katheter normalen Blutfluss wieder herstellen

Zur Therapie empfehlen Ärzte in der Regel eine Umstellung des Lebensstils: Patienten sollten unter anderen  das Rauchen aufgeben, sich gesund ernähren und regelmäßig bewegen, ideal sind 30 bis 40 Minuten täglich. "In schweren Fällen ist es nötig, die Durchblutung durch einen Eingriff wiederherzustellen", betont Prof. Sigrid Nikol, Chefärztin der Abteilung für Klinische und Interventionelle Angiologie der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg.

"Mit Kathetertechniken kann ein normaler Blutfluss wiederhergestellt werden", so Nikol. Dabei wird der Katheter, ein kleiner Schlauch, durch die Blutgefäße bis zur Engstelle vorgeschoben und das Gefäß von innen aufgedehnt. In einigen Fällen wird dabei ein Stent eingesetzt. Die Eingriffe seien in der Regel wenig schmerzhaft und komplikationsarm

Foto: New Africa/fotolia.com

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