Qualitätsreport 2013 : Gutes Zeugnis für deutsche Krankenhäuser

Auf Qualitätskurs: Daten von mehr als 1.500 Krankenhäusern sind im Qualitätsreport 2013 des G-BA dokumentiert
Der Krankenhaus-Qualitätsreport 2013 des Gemeinsamen Bundesauschusses (G-BA) stellt den deutschen Krankenhäusern abermals ein gutes Zeugnis aus. Erste Auszüge wurden in Berlin vorgestellt. Demnach konnte das hohe Qualitätsniveau aus dem Vorjahr in 96 Prozent der Fälle gehalten bzw. weiter verbessert werden. In vier Prozent – also bei 17 von insgesamt 434 Qualitätsindikatoren – hat sich dagegen die Qualität verschlechtert. Mehr als 3,2 Millionen Datensätze sind in 2013 von 1.557 Krankenhäusern erhoben und vom Aqua-Institut zentral ausgewertet worden. Dabei wurden mehr als 430 Qualitätsindikatoren aus 30 wesentliche Leistungsbereiche der Krankenhäuer erfasst - von der Gallenblasenentfernung über Operationen an der Halsschlagader, Herzschrittmacherimplantationen und endoprothetische Operationen bis zur Dekubitusprophylaxe.
Weniger künstliche Knie-Prothesen
Auch die strittigen Erstimplantationen von künstlichen Hüft- und Kniegelenken sind in dem Bericht dokumentiert. Laut Qualitätsreport ist die Zahl der Knie-Endoprothesen im Jahr 2013 um etwa 6.000 Fälle im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Bei der Hüft-Endoprothetik ist die Anzahl der Ersteingriffe in etwa gleich geblieben. Etwa 40 Prozent des Hüftersatzes entfielen auf über 80-jährige Patienten, die nach einem Oberschenkelhalsbruch versorgt werden mussten. „Behauptungen, die Krankenhäuser würden bei diesen Eingriffen die Menge ungerechtfertigt ausweiten, sind mit diesen Fakten erneut widerlegt", kommentierte der Geschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft Georg Baum das Ergebnis. Auch sei die Rate von Wundinfektionen in den letzten Jahren trotz der Zunahme antibiotikaresistenter Keime nicht angestiegen und liege im internationalen Vergleich, freute sich Baum.
Krankenhaus-Qualitätsreport: Handlungsbedarf in der Geburtshilfe
Qualitative Auffälligkeiten hat es insbesondere bei der Geburtshilfe gegeben. Hier bemängelten die Qualitätsprüfer etwa die Anwesenheit eines Pädiaters bei Frühgeburten. In diesen Fällen seien Besprechungen, Begehungen vor Ort oder Zielvereinbarungen mit den betroffenen Kliniken durchgeführt worden, erklärte Dr. Regina Klakow-Franck, unparteiisches Mitglied im G-BA und Vorsitzende des Unterausschusses Qualitätssicherung. Im Fachjargon heißt das „Strukturierter Dialog“.
Nach Abschluss des Strukturierten Dialoges verblieben für das Jahr 2013 aus den 3.200.000 Datensätzen rund 1.800 Auffälligkeiten, dies entspricht 0,06 Prozent. Diese geringe Anzahl tatsächlich qualitativer Auffälligkeiten zeige, dass für die Einführung einer qualitätsorientieren Vergütung überhaupt kein Bedarf bestehe, meinte Baum. Zudem betonte er, in keinem anderen Bereich des Gesundheitswesens werde die Qualität so umfassend kontrolliert und bewertet wie bei den Kliniken.
Erstellt wird der Krankenhaus-Qualitätsreport durch das Göttinger Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH (AQUA-Institut). Der endgültige Krankenhaus-Qualitätsreport 2013 wird im Herbst erwartet.
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