Planungsrelevante Qualitätsindikatoren – Auswertung für 2018 liegt vor

Qualitätsindikatoren sollen bei der Krankenhausplanung helfen – Foto: ©Kzenon - stock.adobe.com
Das Verfahren "Planungsrelevante Qualitätsindikatoren (PlanQI)" geht zurück auf das Krankenhausstrukturgesetz. Es soll den Planungsbehörden der Bundesländer ermöglichen, bei der Krankenhausplanung die Qualität der medizinischen Versorgung einer Klinik zu berücksichtigen.
Seit 2017 liefern die Krankenhäuser quartalsweise Daten für insgesamt elf planungsrelevante Qualitätsindikatoren aus den Leistungsbereichen gynäkologische Operationen, Geburtshilfe und Mammachirurgie. Die Jahresergebnisse der Auswertung für 2018 wurden nun durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) veröffentlicht. Der Bericht war zuvor bereits den für die Krankenhausplanung zuständigen Behörden auf Landesebene zur Verfügung gestellt worden.
In 66 Fällen „unzureichende Qualität“
Für den Bericht hat das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) im Auftrag des G-BA die Daten von 1063 Krankenhausstandorten ausgewertet. Insgesamt wurden 66 statistische Auffälligkeiten an insgesamt 62 Standorten von Fachkommissionen und dem IQTIG bemerkt und als „unzureichende“ Qualität eingestuft. Im Vorjahr waren es 73 gewesen.
Prof. Dr. Elisabeth Pott, unparteiisches Mitglied im G-BA und Vorsitzende des Unterausschusses Qualitätssicherung, betont jedoch, „dass es nicht zulässig ist, aufgrund einzelner Ergebnisse aus einzelnen Behandlungsbereichen auf die Qualität einer Krankenhausabteilung oder eines gesamten Krankenhauses zu schließen.“ Derzeit werde das Instrument der Qualitätsindikatoren weiterentwickelt mit dem Ziel, eine valide Informationsbasis zu ermöglichen.
Qualitätsindikatoren sollen langfristig bei der Krankenhausplanung helfen
Mit dem Gesetz zur Reform der Strukturen der Krankenhausversorgung (Krankenhausstrukturgesetz – KHSG) aus dem Jahr 2016 wurde die Qualität erstmals ein Kriterium für die Krankenhausplanung. Der G-BA wurde beauftragt, ein entsprechendes Instrumentarium zu entwickeln. Dazu sollte der Ausschuss geeignete planungsrelevante Qualitätsindikatoren benennen. Außerdem sollte er Bewertungskriterien und Maßstäbe festlegen, mit deren Hilfe die zuständigen Landesbehörden, die Landesverbände der Krankenkassen und die Ersatzkassen beurteilen können, welche Qualität ein Krankenhaus hinsichtlich einzelner Indikatoren aufweist.
DGK: QI für Planung noch nicht geeignet
In einem Kommentar zur Veröffentlichung des Berichts kritisiert die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), dass darin keine zusammenfassende Stellungnahme des jeweiligen Krankenhauses oder eine Kommentierungsmöglichkeit für das Krankenhaus möglich gewesen sei. „Uns bleibt dies unverständlich“, so DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum. „Es wäre doch wichtig zu wissen, ob die Ursache für ein nicht erreichtes Qualitätsziel eines einzelnen Indikators vielleicht schon abgestellt worden ist oder ob es nur ein Dokumentationsfehler war. Viele Verunsicherungen könnten so vermieden werden."
Im vergangenen Jahr seien in Medienberichten die Ergebnisse häufig fehlinterpretiert worden. "Wir hoffen, dass in diesem Jahr mit den Ergebnissen verantwortungsbewusst umgegangen wird“, betont Baum.
Kritisiert wird von der DGK auch, dass in der Bewertung die besonderen Fallkonstellationen nicht immer hinreichend berücksichtigt seien. So sei beispielsweise bei einer Überschreitung der Entscheidungs-Entbindungszeit bei einem Notfallkaiserschnitt nicht dokumentiert, ob dies darin begründet war, dass sich die Schwangere gegen die Narkose gewehrt hat oder Sprachbarrieren zu einer Verzögerung geführt haben. Dies zeige die wesentlichen Schwächen der bisher genutzten Qualitätsindikatoren. Sie seien bislang nicht für die Bewertung der Qualität einer Leistung und daher auch nicht für die Krankenhausplanung geeignet, so die DGK.
Foto: © Kzenon - Fotolia.com