Politik will Forschung bei Volkskrankheiten stärken

Rösler, Schavan und Einhäupl (v. l . n. r.): Mehr in Gesundheitsforschung investieren
Die wohl wichtigste Neuerung des Rahmenprogramms Gesundheitsforschung ist, die Erforschung von Volkskrankheiten wie Diabetes, Demenz, Krebs oder Schlaganfall stärker zu bündeln. Dafür setzt das Forschungsministerium auf die Bildung neuer "Zentren für Gesundheitsforschung". Hier sollen künftig die besten Expertinnen und Experten aus der Hochschulmedizin und ausseruniversitären Einrichtungen die sechs grössten Volkskrankheiten genauer erforschen; diese Erkrankungen sind gemeinsam für fast 90 Prozent der Todesfälle in Deutschland verantwortlich.
Neue Therapien schnell in die Regelversorgung überführen
Geplant ist, je ein Deutsches Zentrum für Infektionsforschung, Lungenerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs aufzubauen. An den Zentren für neurodegenerative Erkrankungen und für Diabetesforschung wird bereits gearbeitet. "Diese sechs deutschen Zentren sind das Herzstück des Rahmenprogramms", sagte Schavan. Die Politik erhofft sich von diesen Zentren, neue Therapien schneller in der Regelversorgung überführen zu können. Rösler betonte deshalb, dass die Versorgungsforschung im Rahmenprogramm des Programms eine grosse Rolle spiele.
Insgesamt 5,5 Milliarden Euro will die Politik in den nächsten vier Jahren für die Gesundheitsforschung ausgeben, das sei mehr als je zuvor, betonte Schavan.
Charité-Chef Einhäupl bezeichnetet es als "ein ermutigendes Signal, dass die beiden Ministerien sich den wichtigen Fragen der Gesundheitsforschung gemeinsam widmeten. Kooperation auf politischer und fachlicher Ebene sei hier der Schlüssel zum Erfolg. Auch der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) begrüsste das Rahmenprogramm der Bunderegierung. "Forschende Pharma-Unternehmen können in Kooperationen viel einbringen", sagte die vfa- Hauptgeschäftsführerin Cornelia Yzer. "Jährlich geben sie allein in Deutschland mehr als fünf Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung aus."