Parkinson auf dem Vormarsch
Parkinson gehört wie Alzheimer zu den neurodegenerativen Erkrankungen. In Deutschland sind derzeit rund 280.000 Menschen an Morbus Parkinson erkrankt. Experten schätzen, dass in Deutschland künftig jährlich rund 13.000 neue Parkinson-Erkrankungen hinzukommen werden. Parkinson sei aufgrund der demografischen Entwicklung dabei, eine Volkskrankheit zu werden, erklärte die Vorstandschefin der Deutschen Parkinson Vereinigung, Magdalene Kaminski, am Dienstag, 9. April, in Berlin.
Verlauf von Morbus Parkinson
Das typische Erkrankungsalter liegt bei 60 Jahren. Heilbar ist Parkinson bislang nicht. Allerdings hat sich durch bessere medikamentöse Therapien die Lebenserwartung der Parkinson-Patienten weitgehend normalisiert und die Lebensqualität deutlich verbessert. Im längeren Verlauf entwickeln Parkinson-Patienten Komplikationen. Dazu gehören Zittern auf einer Körperseite, der so genannte Ruhetremor, Symptome auf beiden Körperhälften, Phasen der Unbeweglichkeit und oftmals auch Schmerzen. Zudem kommt es zu unwillkürlichen Überbewegungen und Patienten können sich oft von einer Sekunde auf die andere nicht mehr bewegen. Im Spätstadium kommen auch kognitive Defizite hinzu.
Parkinson besser therapierbar als Alzheimer
Da bei Parkinson die Dopamin-produzierenden Nervenzellen im Gehirn absterben, konzentrieren sich Parkinsonforscher darauf, den Zelltod zu stoppen oder neue Zellen zum Wachsen zu bringen. „Versuche mit neurotrophen Faktoren, das Wachstum von bestimmten Neuronen anzuregen oder mit Kalziummodulatoren, den Zelltod aufzuhalten, laufen bereits“, berichtet der Parkinsonforscher Prof. Dr. Andreas Kupsch aus Berlin. „Die positiven Effekte von Nikotin, Koffein und Bewegung werden in diesem Zusammenhang ebenfalls erforscht.“ Im Vergleich zur Alzheimer-Forschung sei man in der Parkinsonforschung bezüglich Therapiemöglichkeiten aber sehr viel weiter, so Kupsch.
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