Paracetamol in der Schwangerschaft doch nicht ganz ungefährlich

Top-Seller in Deutschland: Doch Paracetamol während der Schwangerschaft erhöht das Asthma-Risiko von Kindern – Foto: ©auremar - stock.adobe.com
Paracetamol gilt für schwangere Frauen bislang als Schmerzmittel der ersten Wahl. Seit geraumer Zeit mehren sich jedoch die Hinweise auf ein erhöhtes Asthma-Risiko bei Neugeborenen. Da verschiedene Studien zu widersprüchlichen Ergebnissen kamen, gab es dato noch kein einheitliches Bild zu dieser schweren Nebenwirkung.
Wissenschaftlervon der Jilin University in China haben deshalb 13 Studien dazu mit mehr als einer Million Frauen ausgewertet. Die Meta-Analyse zeigte, dass tatsächlich ein Zusammenhang zwischen der Einnahme von Paracetamol in der Schwangerschaft und Asthma bei Neugeborenen besteht.
Kinder leiden häufiger an Asthma
Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft Paracetamol eingenommen hatten, erkrankten demnach häufiger an Asthma als andere Kinder. Dieser Effekt konnte vor allem dann beobachtet werden, wenn Paracetamol von der werdenden Mutter in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft verwendet wurde. Doch auch in darauffolgenden Monaten führte der Gebrauch von Paracetamol zu einem erhöhten Asthmarisiko für das Neugeborene.
„Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Behandlung von Schmerzen und Fieber mit Paracetamol während der gesamten Schwangerschaft gut abgewogen werden sollte“, schreibt das Autorenteam um Professor Fan von der Jilin University im Fachblatt „Allergologia et Immunopathologia“.
Paracetamol ist ein Top-Seller
Paracetamol wird gegen Kopfschmerzen, Migräne, Rückenschmerzen, Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen eingesetzt. Rund jede zweite Schwangere greift darauf zurück. Bislang galt es als unschädlich für das ungeborene Kind. Das Schmerzmittel gehört zu den meist verkauften Arzneimitteln in Deutschland. 2016 wurden rund 504 Millionen Verpackungen davon verkauft.
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