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Neuartiges Coronavirus in China: Testverfahren Made in Germany

Dienstag, 21. Januar 2020 – Autor:
In China breitet sich derzeit ein neuartiges Coronavirus aus. Wo es herkommt und wie es sich verbreitet, ist noch unklar. Ein Test aus Deutschland könnte bei der Aufklärung helfen.
So sieht das neue Coronavirus unter dem Mikroskop  aus China aus

So sieht das neue Coronavirus unter dem Mikroskop aus China aus

Über 200 Menschen haben sich bisher mit dem neuartigen Coronavirus in China angesteckt. Due Dunkelziffer ist jedoch hoch. Das Virus führt zu einer Lungenkrankheit. Laut den chinesischen Behörden sind drei Menschen bereits daran verstorben, 35 sollen sich in einem kritischen Zustand befinden.

Bislang ist noch unklar, wo das Virus herkommt und wie es sich verbreitet. Ein Fischmarkt in der Millionen Metropole Wuhan gilt als Ausgangspunkt, jedoch haben nicht alle Betroffenen den Fischmarkt besucht. Darum kann eine Übertragung von Mensch zu Mensch derzeit nicht ausgeschlossen werden.

Erster Diagnostiktest stammt aus Deutschland

Wesentlich zur Aufklärung wird wohl ein Test beitragen, den Forscher der Charité bzw. des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) entwickelt haben. Mit dem Test lässt sich das neue Coronavirus weltweit zum ersten Mal nachweisen. Die WHO hat das Testprotokoll bisher als ersten diagnostischen Leitfaden für Labore veröffentlicht. Derzeit führt ein internationales Konsortium eine Einführungserprobung des Tests durch.

Mensch-zu-Mensch-Übertragung möglich

„Verdachtsfälle können nun schnell auf das Virus untersucht werden“, sagt Charité-Professor Dr. Christian Drosten, dessen Arbeitsgruppe den weltweit ersten Diagnostiktest entwickelt und zur Verfügung gestellt hat. „Ich gehe davon aus, dass die breite Verfügbarkeit des Diagnostiktests nun in kurzer Zeit helfen wird, zu bestimmen, ob eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung des neuen Virus möglich ist“, erklärt Prof. Drosten. Damit sei ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung des neuen Virus getan.

Drosten und sein Team hatten zuvor bereits neuartige Zika-Virus-Tests und den weltweit verwendeten Standardtest zum Nachweis des MERS-Erregers („Middle East Respiratory Syndrome“) entwickelt. Der Virologe war 2003 auch an der Entdeckung des SARS-Erreger („Severe Acute Respiratory Syndrome“) beteiligt und hat auch für dieses pandemische Virus den ersten Diagnostiktest zur Verfügung gestellt. MERS und SARS gehören ebenfalls zur Gruppe der Coronaviren. Nun ist eine neue Variante in China aufgetaucht.

Foto: Dr. Fred Murphy & Sylvia Whitfield/CDC

Hauptkategorien: Gesundheitspolitik , Medizin , Corona
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