Nach überstandener Sepsis bleiben oft erhöhte Entzündungswerte

Bei vielen Sepsis-Patienten bleibt langfristig der Wert des Entzündungsmarkers hsCRP erhöht – Foto: ©jarun011 - stock.adobe.com
Ein wesentlicher Entzündungsmarker bleibt bei vielen Patienten, die eine Sepsis (Blutvergiftung) überstanden, auch ein Jahr nach ihrer Krankenhausentlassung noch erhöht.
Diese Patienten hatten ein höheres Risiko für Tod, eine erneute Krankenhauseinweisung und kardiovaskuläre Ereignisse als andere Überlebende. Das ist das Ergebnis einer US-Studie, die im Fachmagazin JAMA veröffentlicht wurde.
Blutproben nach Entlassung aus der Klinik
Ein Team um Dr. Sachin Yende von der Universität von Pittsburgh untersuchte 483 Patienten (Durchschnittsalter 60,5 Jahre), darunter 376 mit mindestens einer chronischen Krankheit, die die Sepsis überlebten.
Drei, sechs und zwölf Monate nach der Entlassung aus dem Krankenhaus interviewten Yende und Kollegen die Patienten und entnahmen Blutproben. Bei 26 Prozent der Patienten maßen sie doppelt so hohe Werte des Entzündungsmarkers hsCRP, bei 49 Prozent doppelt so hohe Werte des Immunsuppressionsmarkers sPDL1.
Fast 18 Prozent starben im folgenden Jahr
Im folgenden Jahr wurden 205 Patienten erneut ins Krankenhaus eingewiesen (42,5 Prozent), 17,6 Prozent starben dann innerhalb eines Jahres vor allem an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs.
Das Risiko war dabei größer für die Patienten mit erhöhten Werten als für diejenigne, deren Entzündungs- und Immunsuppressionswerte in den Wochen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus nahezu wieder normal waren.
Nach Sepsis bleiben oft erhöhte Entzündungswerte
Dass bei vielen Patienten nach überstandener Sepsis die Entzündungswerte hoch bleiben, bedeute, "dass wir über die Intensivstation und den Krankenhausaufenthalt hinaus mehr über Sepsis nachdenken müssen", so Dr. Yende in einer Presseerklärung. Es sei mehr Forschung notwendig, um die langfristigen Folgen einer Sepsis besser zu verstehen.
"Sepsis erhöht das Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfälle. Zum ersten Mal haben wir diese nachteiligen Folgen mit einer anhaltenden Entzündung in Verbindung gebracht", ergänzte Co-Autor Dr. Derek Angus.
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