Mutperlen für krebskranke Kinder der Charité

Mutperlen für die Tapferkeit: Projekt am 7. April an der Charité gestartet
Wenn Kinder an Krebs erkranken, ist das besonders hart. Die Behandlung ist anstrengend und belastend, vor allem kleine Kinder verlieren manchmal die Geduld. Die Deutsche Kinderkrebsstiftung hat in Anlehnung an das amerikanische Modell „Bravery Beads“ daher auch in Deutschland das Projekt „Mutperlen“ eingeführt. Die Idee: Jede medizinische Behandlungsmaßnahme wird mit einer Mutperle belohnt, so dass am Ende eine lange, bunte Kette entsteht. Die kleine Belohnung soll den Kindern die Ängste nehmen und Mut für den nächsten Behandlungsschritt machen. Bislang wird das Mutperlenprojekt meist von Elterninitiativen an Kliniken umgesetzt. In Berlin hat sich die Berliner Krebsgesellschaft dafür stark gemacht und der onkologischen Kinderklinik der Charité Virchow-Klinikum Mutperlen im Wert von 2.000 Euro gespendet.
Den Kindern wird ein Stück weit die Angst vor der Behandlung genommen
„Mit der Vorfreude auf die Belohnung kann den Kindern ein Stück weit die Angst vor der Behandlung genommen werden“, sagt Prof. Dr. Angelika Eggers, Direktorin der Kinderklinik mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie am Charité Virchow Klinikum, die das Projekt bereits aus ihrer Zeit am Tumorzentrum Essen kennt. „Ich bin der Berliner Krebsgesellschaft dankbar, dass wir das bewährte Belohnungssystem nun auch unseren kleinen Patienten anbieten können. Die Kinder lieben es, die Perlenketten an ihr Bett zu hängen und damit das, was sie hinter sich haben, auch für andere sichtbar zu machen.“
Eine Mutperlenkette kann je nach Dauer des Klinikaufenthalts bis zu drei Meter lang werden. Nach Informationen der Berliner Krebsgesellschaft heben viele Kinder die Kette, auch noch lange nach Abschluss der Behandlung auf. Denn die Kette erzähle viel über die eigene Krankengeschichte. Die Perlensammlung besteht aus 30 verschiedenen Motiven, die die unterschiedlichen Maßnahmen – von einer Spritze über eine Bluttransfusion bis hin zu einer Operation – symbolisieren.
Die Berliner Krebsgesellschaft hat Mutperlen im Wert von 2.000 Euro gespendet
„Alles, was krebskranken Kindern hilft, die belastende Behandlungszeit besser durchzustehen, hilft auch ihren Eltern und Geschwistern“, sagt der Geschäftsführer der Berliner Krebsgesellschaft Dr. Hubert Bucher. „Das Mutperlen-Projekt hat uns besonders gut gefallen und ich bin gespannt, was die Kinder am Virchow-Klinikum für Augen machen werden, wenn sie ab sofort mit Perlen für ihre Tapferkeit belohnt werden.“ Die erste „Perlen-Spende“ in Höhe von 2.000 Euro soll aber nur der Anfang sein. Man werde gezielt weitere Spenden für dieses Projekt sammeln, damit wir es künftig fortsetzt werden kann, kündigt die Berliner Krebsgesellschaft an.
Nach eigenen Angaben behandelt die Kinderklinik am Charité Campus Virchow Klinikum pro Jahr rund 120 Kinder mit einer neudiagnostizierten Krebserkrankung, hinzukommen etwa 25 Kinder, die einen Rückfall erlitten haben. Etwa ein Drittel der Kinder leide an einer Leukämie.
Foto: Deutsche Kinderkrebsstiftung