Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Mückenstiche auf keinen Fall aufkratzen

Mittwoch, 27. Juni 2018 – Autor:
Mücken sind zurzeit besonders aggressiv unterwegs. Immer mehr Mückenstiche müssen medizinisch behandelt werden. Auf keinen Fall sollten die Stiche aufgekratzt werden, sonst drohen komplikationsreiche Infektionen.
Mückenstiche, Infektionen

Mehr Entzündungen, mehr Infektionen: Mückenstiche müssen häufiger medizinisch behandelt werden

Hochsommerliche Temperaturen sind ein idealer Nährboden für Mücken. Und tatsächlich hat das extreme Wetter in Deutschland zu einer starken Vermehrung der fliegenden Insekten geführt. Laut Experten der Krankenkasse KKH müssen immer mehr Menschen wegen Mückenstichen medizinisch behandelt werden. „Mit jedem Stich können Erreger übertragen werden, die oft die Ursache für starke Schwellungen und schwere Entzündungen sind“, erläutert Gesundheitsexperte Heiko Langer von der KKH in Bergisch Gladbach. Auf keinen Fäll dürften die Mückenstiche aufgekratzt werden, weil sonst Keime in die Blutbahn gelangten. „Hat eine Mücke zugestochen, auf keinen Fall kratzen, da es sonst zu einer bakteriellen Infektion kommen kann“, so Langer. Werde die Hautpartie um den Stich herum dick und heiß, röte sich oder schmerze stark, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Dies gelte auch, wenn nach Mückenstichen während oder nach einer Reise in Risikogebiete hohes Fieber und Begleitsymptome auftreten.

Exotische Mücken folgen dem Klimawandel

Durch Mücken übertragene Keime können für den Menschen sehr gefährlich werden. In Deutschland wurden vereinzelt bereits Mücken nachgewiesen, die den Borreliose-Erreger sowie das Sindbis-Virus in sich trugen, das Fieber und Gelenkentzündungen auslösen kann.

Auch die asiatische Tigermücke wurde in Deutschland schon gesichtet. Sie gilt als Überträger des Dengue-, Gelbfieber- und des Zika-Virus. Zwar wurden noch keine derartigen Infektionen in Deutschland bekannt – die mehr als 950 Fälle von Dengue-Fieber in 2016 wurden aus dem Ausland eingeschleppt – doch Experten schließen Ansteckungen auch hierzulande nicht aus, wenn sich die Tigermücke weiter verbreitet. Die Befürchtung basiert auf den zunehmend milden Temperaturen im Zuge des Klimawandels.

„Ein Grund zur Panik besteht trotzdem nicht, da bislang nur wenige Mücken in Deutschland gefährliche Erreger übertragen“, sagt Heiko Langer. Der beste Schutz sei, sich die Plagegeister vom Leib zu halten.

Wie kann man sich vor einem Mückenstich schützen?

Mückenschutz für die Haut und helle, lange Kleidung aus dicht gewebtem Stoffen sind die Maßnahmen der ersten Wahl. Darüber hinaus können Fliegengitter und Moskitonetze genutzt werden. Mücken werden auch von Gerüchen angezogen. Auf stark riechende Parfums und Kosmetika sollte im Sommer daher besser verzichtet werden.

Wichtig für Auslandsreisende: Die Impfempfehlungen für das betreffende Land beachten. Wer in ein Malaria-Gebiet reist, kann man mit einer medikamentösen Behandlung vorbeugen. Gegen das Zika-Virus gibt es keine Impfung oder andere Prophylaxe. Darum sollten Schwangere vor allem Länder wie Brasilien meiden, in denen das für Ungeborene gefährliche Virus grassiert.

Foto: © kanachaifoto - Fotolia.com

Hauptkategorien: Medizin , Prävention und Reha
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Infektionskrankheiten , Borreliose

Weitere Nachrichten zum Thema Mückenstiche

30.05.2019

Die ersten Mücken der Saison haben schon zugestochen. Kühlen statt Kratzen heißt jetzt die Devise. Doch das ist bei starkem Juckreiz gar nicht so einfach.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin