Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Mit Bananenschalen lassen sich Wunden heilen

Donnerstag, 7. Juni 2018 – Autor:
Im westlichen Afrika und weiten Teilen Asiens werden offene Wunden traditionell mit Bananenblättern oder Bananenschalen statt eines Pflasters bedeckt. Forscher untersuchten deren Heilwirkung.

Die Bananeschale wirkt antbakteriell und adstringierend, allerdings nur bei einer Wildform der Tropenfrucht – Foto: ©rdnzl - stock.adobe.com

Bananen sind nicht nur ein wertvolles Nahrungsmittel - sie enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe - sondern sie heilen auch. Im westlichen Afrika wie in weiten Teilen Asiens werden offene Wunden traditionell mit Bananenblättern oder Bananenschalen statt eines Pflasters bedeckt. Selbst größere Wunden lassen sich so erfolgreich behandeln. 

Ein Team von Wissenschaftlern der Jacobs University Bremen hat nun die heilende Kraft der tropischen Frucht genauer unter die Lupe genommen. Die Forscher um den Chemie-Professor Dr. Nikolai Kuhnert Kuhnert identifizierten 70 verschiedene Inhaltsstoffe, die für die Wundheilung verantwortlich sein könnten.

Nur die Wildbanane enthält die Wirkstoffe

Den Anstoß für das Forschungsprojekt gab die aus Nigeria stammende Gastprofessorin und Pharmazeutin Dr. Mubo Sonnibare. Allerdings handelt es sich bei den untersuchten Früchten nicht um die in deutschen Supermärkten angebotenee Cavendish-Banane – ihr wird  keine Heilkraft zugeschrieben - sondern um Musa acuminata, eine Wildart der Pflanze.

Wie Kaffee oder Tee zeichnet sich die Banane durch viele polyphenolische, also aromatische Verbindungen aus. Einige wirken antibakteriell und desinfizierend, was zum Schutz einer Wunde vor bakteriellen Infektionen beiträgt.

Bananenschalen statt Pflaster heilen Wunden

Andere Wirkstoffe wiederum wirken adstringierend, also zusammenziehend - ein Effekt, der etwa auf der Zunge spürbar ist. Wenn diese Verbindungen auf die Haut treffen, verändern sie deren Eiweiße und bilden eine Art Schutzschicht über der Wunde. So lassen sich mit Bananenschalen statt Pflaster oberflächliche Verletzungen heilen.

Um genau festzustellen, welche Heilkraft die einzelnen Verbindungen haben, müssten aber weitere, aufwändige Versuche durchgeführt werden, denn für die Wundheilung spielt eine ganze Reihe von Faktoren eine Rolle. "Durch die Forschung haben wir ein tieferes Verständnis über ein traditionelles Arzeimittel gewonnen", sagt Studienleiter Kuhnert in einer Pressemitteilung. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden im Fachmagazin Journal of Food Measurement and Characterization veröffentlicht.

Foto: rdnzl/fotolia.com

Weitere Nachrichten zum Thema Arzneipflanzen

Antibiotika-Resistenzen nehmen zu. In deutschen Krankenhäusern sterben jede Jahr bis zu 15.000 Menschen an nicht behandelbaren Infektionen. Neuartige Wirkstoffe werden dringend benötigt. Forscher am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (HKI) entdeckten jetzt Antibiotika in Mangroven-Pflanzen.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin