Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Mehr Antikörper nach Impfstoff-Mix aus AstraZeneca und mRNA-Vakzin

Montag, 2. August 2021 – Autor:
Die STIKO empfiehlt nach der Erstimpfung mit AstraZeneca neuerdings einen mRNA-Impfstoff als Booster. Eine Studie zeigt nun, dass die Empfehlung richtig war. Die Kombinationsimpfung führte bei den Probanden zu einer besseren Immunantwort.
Studie zur Kombinationsimpfung: Die Antikörperantwort ist sehr viel stärker ausgeprägt ist als nach zweimaliger Gabe von AstraZeneca

Studie zur Kombinationsimpfung: Die Antikörperantwort ist sehr viel stärker ausgeprägt ist als nach zweimaliger Gabe von AstraZeneca – Foto: © Adobe Stock/ James Thew

Anfang Juli hatte die Ständige Impfkommission (STIKO) ihre Empfehlung zur Zweitimpfung nach AstraZeneca geändert. Wer zunächst mit Vaxzevria geimpft wurde, soll demnach als zweite Dosis einen mRNA-Impfstoff bekommen – unabhängig vom Alter. Die Entscheidung wurde getroffen, weil „Vaxzevria“ von AstraZeneca eine geringere Schutzwirkung hat als die mRNA-Impftsoffe von Biontech/Pfizer und Moderna.

Mehr Antikörper im Blut gefunden

Bisher lagen allerdings nur wenige Daten zu der Kombinationsimpfung vor. Ein Forscherteam unter Beteiligung des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) hat nun herausgefunden, dass die Immunantwort bei der Kombinationsimpfung tatsächlich sehr viel stärker ausgeprägt ist als nach zweimaliger Impfung mit AstraZeneca.

In der Studie wurden 500 Probanden rückwirkend untersucht, die neun Wochen nach ihrer ersten COVID-19-Impfung mit AstraZeneca eine zweite Impfung mit dem mRNA-Vakzin von BioNTech/Pfizer erhalten hatten. Die Blutanalysen ergaben, dass die Studienteilnehmer mehr neutralisierende Antikörper hatten als Personen, die zweimal mit AstraZeneca geimpft wurden.

So gut wie zwei Impfungen mit BioNTech/Pfizer-Vakzin

Während dieses Ergebnis kaum überrascht, ist ein anderes für Betroffene wichtig: Durch die Erstimpfung mit AstraZeneca hatten die Probanden keine Nachteile: Ihre Immunantwort fiel mindestens genauso gut aus, als wenn sie zweimal mit dem mRNA-Vakzin von BioNTech/Pfizer geimpft worden wären.

Die Forscher hoffen nun, dass die Kombinationsimpfung ein weiterer Baustein ist, um die Wirksamkeit der COVID-19-Impfung generell zu verbessern. Allerdings seien noch weitere Studien nötig, um die Sicherheit und Wirksamkeit dieser und anderer Kombinationsimpfungen zu bestätigen, heißt es in einer Mitteilung. 

An der Studie waren Forscher der Technischen Universität München (TUM), des Helmholtz Zentrum München, des Universitätsklinikums Erlangen, und des Universitätsklinikums Köln beteiligt. Die Arbeit ist soeben im Fachmagazin „The Lancet Infectious Diseases“ erschienen.

Hauptkategorien: Corona , Medizin
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Coronavirus , Impfen

Weitere Nachrichten zum Thema Covid-Impfung

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
In der Corona-Pandemie werden Impfstoffe entwickelt, die gleich in doppelter Hinsicht neu sind: erstens, weil sie gegen ein neuartiges Virus wirken sollen; zweitens, weil es hier um eine völlig neue Generation von Impfstoffen geht. Ein Beispiel dafür: der mRNA-Impfstoff.
Einen Impfstoff zu entwickeln, geht heute viel schneller als noch vor einigen Jahren. Neue Technologien und Vorerfahrung mit Impfstoffprojekten gegen verwandte Viren machen diese Beschleunigung möglich. Zu den noch kaum bekannten, aber vielversprechenden Impfstoffkandidaten gegen die Coronaviruserkrankung gehören auch die sogenannten Vektor-Impfstoffe.
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin