Mehr Antikörper nach Impfstoff-Mix aus AstraZeneca und mRNA-Vakzin

Studie zur Kombinationsimpfung: Die Antikörperantwort ist sehr viel stärker ausgeprägt ist als nach zweimaliger Gabe von AstraZeneca – Foto: © Adobe Stock/ James Thew
Anfang Juli hatte die Ständige Impfkommission (STIKO) ihre Empfehlung zur Zweitimpfung nach AstraZeneca geändert. Wer zunächst mit Vaxzevria geimpft wurde, soll demnach als zweite Dosis einen mRNA-Impfstoff bekommen – unabhängig vom Alter. Die Entscheidung wurde getroffen, weil „Vaxzevria“ von AstraZeneca eine geringere Schutzwirkung hat als die mRNA-Impftsoffe von Biontech/Pfizer und Moderna.
Mehr Antikörper im Blut gefunden
Bisher lagen allerdings nur wenige Daten zu der Kombinationsimpfung vor. Ein Forscherteam unter Beteiligung des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) hat nun herausgefunden, dass die Immunantwort bei der Kombinationsimpfung tatsächlich sehr viel stärker ausgeprägt ist als nach zweimaliger Impfung mit AstraZeneca.
In der Studie wurden 500 Probanden rückwirkend untersucht, die neun Wochen nach ihrer ersten COVID-19-Impfung mit AstraZeneca eine zweite Impfung mit dem mRNA-Vakzin von BioNTech/Pfizer erhalten hatten. Die Blutanalysen ergaben, dass die Studienteilnehmer mehr neutralisierende Antikörper hatten als Personen, die zweimal mit AstraZeneca geimpft wurden.
So gut wie zwei Impfungen mit BioNTech/Pfizer-Vakzin
Während dieses Ergebnis kaum überrascht, ist ein anderes für Betroffene wichtig: Durch die Erstimpfung mit AstraZeneca hatten die Probanden keine Nachteile: Ihre Immunantwort fiel mindestens genauso gut aus, als wenn sie zweimal mit dem mRNA-Vakzin von BioNTech/Pfizer geimpft worden wären.
Die Forscher hoffen nun, dass die Kombinationsimpfung ein weiterer Baustein ist, um die Wirksamkeit der COVID-19-Impfung generell zu verbessern. Allerdings seien noch weitere Studien nötig, um die Sicherheit und Wirksamkeit dieser und anderer Kombinationsimpfungen zu bestätigen, heißt es in einer Mitteilung.
An der Studie waren Forscher der Technischen Universität München (TUM), des Helmholtz Zentrum München, des Universitätsklinikums Erlangen, und des Universitätsklinikums Köln beteiligt. Die Arbeit ist soeben im Fachmagazin „The Lancet Infectious Diseases“ erschienen.