Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Magen-Darm-Grippe: Kindern hilft verdünnter Apfelsaft

Montag, 4. Juli 2016 – Autor:
Kinder mit Magen-Darm-Grippe leiden oft an Flüssigkeitsverlust. Um diesen auszugleichen, hilft verdünnter Apfelsaft besser als eine Elektrolytlösung. Das geht aus einer kanadischen Studie hervor, die im Fachblatt JAMA veröffentlicht wurde.
Magen-Darm-Grippe

Bei Magen-Darm-Grippe hilft verdünnter Apfelsaft – Foto: Jan H. Andersen - Fotolia

Ein Team um Stephen B. Freedman von der Universität von Calgary untersuchte 647 Kinder im Alter von 6 bis 60 Monaten, die an Brechdurchfall und geringer Austrockung litten und damit in eine Notfallambulanz kamen. Sie wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe erhielt 1:1 mit Wasser gemischten Apfelsaft, die andere eine Elektrolytlösung mit Apfelgeschmack.

Nach ihrer Entlassung durfte die Apfelsaft-Gruppe weiter verdünnten Apfelsaft oder ein Getränk ihrer Wahl trinken. Die andere Gruppe erhielt weiter die Elektrolytlösung. Nach sieben Tagen wurde der Zustand der kleinen Patienten kontrolliert.

Magen-Darm-Grippe: Kindern hilft verdünnter Apfelsaft

Ein Therapieversagen wurde festgestellt, wenn die Kinder erneut ins Krankenhaus mussten, ein Arztbesuch nötig war, die Symptome anhielten, sie mindestens 3 Prozent Gewicht verloren hatten oder stark dehydriert waren.

Die Therapie versagte bei 17 Prozent der Kinder, die verdünnten Apfelsaft erhalten hatten, aber bei 25 Prozent der Kinder, die eine Elektrolytlösung erhielten. In dieser Gruppe mussten 9 Prozent der kleinen Patienten intravenös rehydriert werden, in der Apfelsaft/Wunschgetränk-Gruppe waren es nur 2,5 Prozent.

Bei der Rate an Wiedereinweisungen ins Krankenhaus oder der Häufigkeit von Durchfall und Erbrechen ausgelöst durch eine Magen-Darm-Grippe, gab es keine signifikanten Unterschiede. Die Verwendung von verdünntem Apfelsaft kann eine Alternative bei der Behandlung sein, so das Fazit der Forscher. Die Elektrolytlösung ist zudem relativ teuer und schmeckt nicht jedem Kind.

Foto: Jan H. Andersen

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Kinderheilkunde

Weitere Nachrichten zum Thema Magen-Darm-Grippe

12.12.2016, aktualisiert: 20.02.2017

Vor allem in den Wintermonaten grassiert die Magen-Darm-Grippe. Besonders heftig kann der Brechdurchfall sein, der durch Noroviren ausgelöst wird. In der Saison 2016/2017 gibt es mehr Fälle als erwartet.

Nicht nur Erkältungen und Atemwegs-Grippen haben im Herbst und Winter Hochsaison. Auch die Magen-Darm-Grippe tritt besonders gern in der kalten Jahreszeit auf. Die akute Gastroenteritis zählt insgesamt zu den häufigsten Erkrankungen. Doch was steckt hinter der Bauchgrippe und was kann man gegen den Brechdurchfall tun?

10.02.2016, aktualisiert: 13.12.2016

Zwischen Oktober und März haben Noroviren Hochsaison. Nach der Ansteckung kommt es nach 6 Stunden bis 2 Tagen zum Ausbruch der Erkrankung, meist starker Brechdurchfall. Nach Abklingen der Symptome können Betroffene noch über Wochen ansteckend sein - über ihren Stuhl.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin