In Kaffeemaschinen stecken so viele Keime wie im Abflussrohr

Kaffeemaschinen sind oft unhygienischer als man denkt – Foto: ©Rawpixel.com - stock.adobe.com
Für viele Deutsche gehört der regelmäßige Kaffeegenuss zum Alltag. Vor allem in Büros sind Kaffeemaschinen oft im Dauerbetrieb. Gereinigt werden sie hingegen eher selten. Und das hat unappetitliche Folgen, wie ein Student in einer Forschungsarbeit nun gezeigt hat. Denn offenbar können Kaffee-Vollautomaten die Quelle für eine Vielzahl von Mikroorganismen sein, die sich auch im gebrühten Kaffee finden. Das ist zumindest das Ergebnis der Abschlussarbeit von Jan Schages im Studiengang Lebensmittelwissenschaften an der Hochschule Rhein-Waal.
Bakterien mögen es warm und feucht
„Die Bakterien siedeln sich unter anderem in den wasserführenden Elementen (Schläuche und Wassertank) der Kaffeevollautomaten an. Dort bilden sie unter anderem einen Biofilm“, erklärte Schages gegenüber rp-online. Solche Biofilme kenne man auch aus dem Abfluss, so der Student.
Der Grund für die schnelle Vermehrung der Keime: Bakterien fühlen sich in feuchter und warmer Umgebung wohl, und diese finden sie in Kaffeemaschinen vor. Ob die Keime allerdings wirklich gesundheitsschädlich sind, konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Dennoch ist es sicher sinnvoll, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Dazu gehört es, die Maschinen regelmäßig zu reinigen. Auch kann eine Erhöhung der Brühtemperatur das Risiko für Bakterien vermindern. So konnte Schages zeigen, dass bei einer Temperatur ab 68 Grad Celsius ein großer Teil der Keime abgetötet werden. Im Durchschnitt liegen die Brühtemperaturen aber bei 60 bis 63 Grad.
Kaffeesatzbehälter regelmäßig reinigen
Auch den Kaffeesatzbehälter sollte man nicht nur regelmäßig leeren, sondern auch gründlich säubern, um die Kontaminierungsgefahr zur reduzieren. Gerade das wird aber häufig versäumt – nicht nur in Büros, sondern auch in privaten Haushalten.
Schages untersuchte auch die Keimgefahr beim Gebrauch von den immer beliebter werdenden Mehrwegbechern als (umweltfreundlichere) Alternative zu den sogenannten „Coffee-to-Go“-Bechern. Hier scheint es allerdings nur ein geringes Risiko für eine Belastung mit gefährlichen Bakterien zu geben. In einer Mitteilung der Universität heißt es dazu: „Es konnte nachgewiesen werden, dass die mögliche Keimbelastung durch mehrfach verwendbare Kaffeebecher im Vergleich zu den möglichen Risiken einer schlecht gepflegten Maschine vernachlässigbar ist.“
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