
Eine Tablette am Tag: Patienten mit Morbus Waldenström profitieren von dem Leukämiemittel Ibrutinib – Foto: BestForYou - Fotolia
Morbus Waldenström ist eine bösartige Erkrankung des Lymphsystems. Anders als etwa das B-Zell-Lymphom verläuft die Erkrankung jedoch langsam und nicht aggressiv. Darum wird es auch als indolentes Lymphom bezeichnet. Die Standardtherapie besteht aus der Kombination des Antikörpers Rituximab und einer Chemotherapie. Eine Heilung ist damit zwar nicht möglich, die meisten Patienten sprechen aber gut darauf an. Kommt es zu einem Rückfall, haben sich manchmal schon Resistenzen gegen den Antikörper gebildet. Die Symptome der Erkrankung lassen sich dann nicht mehr gut beherrschen.
Wenn die Standardtherapie versagt
Für diese Patienten eröffnet sich mit dem Krebsmittel Ibrutinib nun eine neue Perspektive. Wissenschaftler vom Universitätsklinikums Ulm hatte die Wirksamkeit des Tyrosinkinase-Inhibitors in einer internationalen Studie zeigen können. Über 80 Prozent der Patienten sprachen darauf an. Nebenwirkungen, wie sie bei Chemotherapien auftreten, wurden indes nicht beobachtet.
„Wir freuen uns, dass wir die Wirksamkeit dieses neuen Medikamentes, das diesen Patienten in Zukunft helfen wird, belegen konnten“, sagt Studienleiter Prof. Dr. Christian Buske. Schon nach wenigen Wochen habe sich die Lebensqualität der Patienten deutlich verbessert.
Ibrutinib ist ein Medikament gegen Leukämie
Patienten mit Morbus Waldenström leiden häufig unter Blutarmut sowie unter Nervenschmerzen oder Blutungsneigungen. Der Grund: Das seltene Lymphom befällt immer das Knochenmark befällt und produziert einen Antikörper der sich gegen Thrombozyten oder Gerinnungsfaktoren und gesunde Nervenzellen richten kann.
Ibrutinib gibt es in Tablettenform. Üblicherweise wird es bei Chronisch Lymphatischer Leukämie (CLL) Leukämie eingesetzt. Inwieweit es mit Rituximab bei Morbus Waldenström kombiniert werden kann, wird augenblicklich in einer weiteren Ulmer Studie untersucht.
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