HPV-Test erkennt Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs häufiger

Zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs reagiert der Test auf HPV sensibler als der herkömmliche Pap-Test – Foto: ©New Africa - stock.adobe.com
Der Test auf das Humane Papillomavirus (HPV) erkennt Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs eher als der bislang gängige Pap-Test. Das fanden kanadische Forscher heraus. An ihrer in der Fachzeitschrift JAMA veröffentlichten Studie nahmen fast 20.000 Frauen aus British Columbia teil.
Bei 9.457 Probandinnen wurde der herkömmliche zytologische Test (Pap-Test) durchgeführt, bei dem ein Abstrich der Schleimhaut auf Krebszellen oder Krebsvorstufen untersucht wird. 9.552 Frauen erhielten den HPV-Test, bei dem der Abstrich auf das Vorhandensein des Virusgens untersucht wird. Die Teilnehmerinnen waren 25 bis 65 Jahre alt und hatten in den vergangenen fünf Jahren keine Diagnose auf Krebsvorstufen oder Gebärmutterhalskrebs.
HPV-Test erkennt häufiger Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs
Der HPV-Test fand zum Beginn der Studie deutlich mehr der Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs (zervikale intraepitheliale Neoplasien/CIN3 und höher und CIN2 und höher) als der Pap-Test. Frauen in der HPV-Gruppe, bei denen der erste Test negativ ausfiel, wurden dann nach 48 Monaten erneut getestet. Frauen in der Pap-Test-Gruppe wurden nach 24 Monaten und nach 48 Monaten erneut getestet
Nach 48 Monaten wurden bei den mit dem HPV-Test untersuchten Frauen signifikant geringere Raten von CIN3 und CIN2 und höher gefunden im Vergleich zu der Pap-Test-Gruppe. Das berichtet Studien-Autorin Gina Ogilvie vom BC Womens Hospital und Health Center in Vancouver. Nach zwei Jahren betrug die Rate der CIN3 und höher Fälle in der HPV-Testgruppe 2,3 pro 1.000 Frauen gegenüber 5,5 pro 1.000 in der Pap-Test-Gruppe, die Rate der CIN2 und höher Fälle lag bei 5 pro 1.000 gegenüber 10,6 pro 1.000.
Höhere Anzahl von Kolposkopien
Zu Studienbeginn erhielten die Frauen, bei denen der HPV-Test eingesetzt wurde, aber eine höhere Anzahl an Follow-up-Kolposkopien (57 Prozent) als die der Pap-Test-Gruppe (30,8 Prozent). Ein Nachteil des HPV-Screenings ist eine geringere CIN2 und höher Spezifität, was zu mehr falsch-positiven Ergebnissen und damit zu mehr überflüssigen Kolposkopien und Biopsien führt, geben die Forscher zu bedenken. CIN2-Veränderungen können sich auch wieder zurückbilden.
Nach 48 Monaten erhielt die HPV-Gruppe jedoch weniger Follow-up-Kolposkopien (49,2 Prozent) als Frauen in der Kontrollgruppe (70,5 Prozent). Um eine eindeutige Empfehlung für einen der beiden Tests auszusprechen seien jedoch weitere Studien nötig, meinen die Wissenschaftler.
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