Hilfe für Hebammen in Sicht

Freiberufliche Hebammen - bald ein seltenes Bild? – Foto: Tyler Olson - Fotolia
Wie die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales jetzt mitteilte, wird das Land Berlin gemeinsam mit Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz einen Antrag zur Lösung der Probleme bei der Berufshaftpflichtversicherung der freiberuflich tätigen Hebammen in der Geburtshilfe in den Bundesrat einbringen. Dies hat der Senat an diesem Dienstag auf Vorschlag von Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) beschlossen.
Die Beiträge für die Berufshaftpflichtversicherung der freiberuflichen Hebammen sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Diese hohe finanzielle Belastung führt zunehmend dazu, dass freiberufliche Hebammen nicht mehr in der Geburtshilfe arbeiten können. Nachdem schon einige Versicherungen die Berufshaftpflicht für Hebammen in der Geburtshilfe aus ihrem Angebot gestrichen haben, besteht die Gefahr, dass den Hebammen ab Sommer 2015 gar keine Berufshaftpflichtversicherung mehr zur Verfügung stehen wird.
Berlins Gesundheitssenator Czaja setzt sich für eine zügige politische Lösung des Problems ein
Gesundheitssenator Mario Czaja: „Dies ist ein sehr ernstes Problem, das wir gemeinsam angehen müssen. Wenn es möglicherweise schon im nächsten Jahr keine Haftpflichtversicherung mehr für freiberufliche Hebammen in der Geburtshilfe geben sollte, müssen wir schon heute mit der Bundesregierung über eine politische Lösung sprechen. Mit dieser Bundesratsinitiative fordern wir gemeinsam mit anderen Ländern den Bund auf, zügig Maßnahmen zu ergreifen, um auch zukünftig Versorgungslücken in der Geburtshilfe zu verhindern.“
Hebammen sammelten in einer Online-Petition mehr als 280.000 Stimmen – jetzt reagiert die Politik
Der Protest der Hebammen, die in einer Online-Petition mittlerweile über 280.000 Unterstützer gewonnen haben, hatte unter anderem dazu geführt, dass die Lage der Hebammen Thema im Koalitionsvertrag ist. Den Worten scheinen nun auch Taten zu folgen: Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat in der vergangenen Woche die Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes (DHV), Martina Klenk, zu einem Gespräch getroffen. In den kommenden Wochen soll nun eine interministerielle Arbeitsgruppe, die schon in der vergangenen Legislatur tagte, ihren Abschlussbericht zur Versorgung mit Hebammenhilfe vorlegen. Dieser ist laut Gesundheitsministerium dann Grundlage für weitere langfristige Maßnahmen.
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