Gesundheits-Apps: Darauf sollte man achten

Gesundheits-Apps enthalten intime Daten. Deshalb ist es klug, erst mal skeptisch zu sein, und ratsam, die Datenschutzerklärung des App-Anbieters zu prüfen. – Foto: AdobeStock/MclittleStock
Sie vereinfachen die Suche nach einem Arzttermin, helfen Patienten, den Überblick über ihre Medikamente zu behalten, oder erlauben Nutzern, Notrufe per Knopfdruck auszulösen: Gesundheitsapps wie Doctolib, Medisafe oder nora können Kranken, aber auch Menschen, die gesund bleiben wollen, im Alltag gute Dienste erweisen. Es gibt zahlreiche kostenlose Apps, und knapp 40 Apps kann man sich sogar verschreiben lassen. Das Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber" erklärt, was es bei Digitalen Gesundheitsanwendungen – kurz: DiGA – zu beachten gilt.
Gute Apps: Sie informieren darüber, was sie NICHT können
Lädt man sich eine neue Gesundheitsapp herunter, sollte man sich informieren, von wem sie kommt. Einige Unternehmen verlangen für die App-Nutzung Geld oder verfolgen weitere wirtschaftliche Interessen. Die Informationen in der App sind dann vielleicht von diesen Interessen beeinflusst. Gute Apps erkennt man auch daran, dass sie angeben, was sie nicht leisten können. Achten Sie zusätzlich auf verständliche Datenschutzerklärungen. Gibt die App Ihre Daten an Dritte weiter? Wenn ja, an wen? Und wenn nein: Wie schützt sie Ihre Daten vor dem Zugriff Dritter?
Wie seriös ist eine App? Der Hausarzt kann weiterhelfen
Verordnet ein Arzt eine DiGA, erhalten Sie ein herkömmliches rosa Rezept, gegen das Sie bei der Kasse einen Code zum Download der App bekommen. Tipp: Bevor Sie eine kostenpflichtige Gesundheitsapp herunterladen, fragen Sie bei der Kasse, ob sie ähnliche Anwendungen erstattet. Auch sollten Sie die App-Nutzung mit dem Hausarzt besprechen, wenn Sie unsicher sind, wie seriös das Angebot ist.
Internet-Test zur Prüfung von Gesundheits-Apps
Eine Auswahl an Gesundheitsapps finden Sie in der aktuellen Ausgabe des „Senioren Ratgebers". Alle dort vorgestellten Anwendungen sind kostenlos, vernachlässigen Datenschutz nicht und funktionieren auf verschiedenen Betriebssystemen. Einen Test zur Seriosität von Gesundheitsapps bietet das Aktionsbündnis Patientensicherheit unter www.aps-ev.de/app-checkliste.
Rangliste der am häufigsten verordneten Apps
Aktuell sind im DiGA-Verzeichnis des „Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte“ (BfArM) 40 Anwendungen gelistet, die bei bestimmten Erkrankungen ärztlich verordnet oder direkt bei der Krankenkasse beantragt werden können. Hier die Top Five der bisher am häufigsten verordneten und am längsten verordnungsfähigen digitalen Gesundheitsanwendungen (in Klammer die Krankheiten, bei denen sie helfen sollen):
- Zanadio (Adipositas)
- Kalmeda (Tinnitus)
- Vivira (Rückenprobleme)
- Deprexis (Depressionen)
- Somnio (Schlafstörungen)
(Quelle: AOK)