
Die Mückenart Aedes aegypti überträgt unter anderem das Denguefieber – Foto: ©nechaevkon - stock.adobe.com
Das Denguefieber gehört zu den Krankheiten, die bisher noch nicht in Deutschland vorkommen. Wer also hierzulande an Dengue erkrankt, muss sich im Ausland damit infiziert haben - und das geschieht vor allem auf Fernreisen wie beispielsweise nach Asien oder Südamerika. Thailand ist das Land, in dem sich die meisten deutschen Touristen infizieren. Doch der Überträger des Virus, die Gelbfiebermücke Aedes aegypti, ist nun auch an den Außengrenzen der EU entdeckt worden. Wie die europäische Seuchenbehörde ECD mitteilt, sind besonders die portugiesische Insel Madeira und die spanischen Kanaren Risikogebiete. Jüngst wurden Mosquitos, die das Virus übertragen, auf Fuerteventura gefunden.
Dengue rückt an Europa heran
Die Zahl der mit dem Denguefieber infizierten Menschen hat sich in den vergangenen 50 Jahren um das 30-Fache erhöht. Experten schätzen, dass sich inzwischen rund 400 Millionen Menschen jährlich damit infizieren. Gleichzeitig breitet sich das Virus in immer mehr Ländern aus. Mittlerweile ist das Denguefieber die häufigste durch Moskitos übertragene Erkrankung der Welt und hat sogar Malaria hinter sich gelassen. Allerdings sind schwere Verläufe sowie Todesfälle bei Malaria immer noch häufiger. An Dengue sterben Schätzungen zufolge nur etwa 0,1 Prozent der Infizierten. Dennoch nehmen die Malariafälle insgesamt ab, die von Dengue hingegen zu.
Das ECDC befürchtet nun, dass Überträger und Viren des Denguefiebers auf Kontinentaleuropa übergreifen könnten, und fordert Gegenmaßnahmen. Jüngst konnte sich die Überträgermücke in Ägypten festsetzen. In der Küstenregion des Roten Meeres hat es in den letzten Jahren lokale Ausbrüche von Denguefieber gegeben. Da es sich um ein Urlaubsgebiet handelt, kommt es immer wieder zu importierten Erkrankungen, so im Herbst letzten Jahres auch in Deutschland. Auch auf Madeira ist Aedes aegypti seit 2007 endemisch, ebenso an der Schwarzmeerküste von Russland und Georgien. Neue Untersuchungen zeigen, dass sich die Mücken langsam an der Schwarzmeerküste der Türkei in Richtung Westen ausbreiten.
Zweit- und Drittinfektion am gefährlichsten
Das Denguefieber führt zwar eher selten zum Tod, ist aber dennoch eine tückische Erkrankung. Eine Infektion äußert sich durch grippeähnliche Symptome wie hohes Fieber, starke Kopf- und Gliederschmerzen sowie Druckschmerz hinter dem Auge. Flüchtige Hautrötungen können hinzukommen. Die Symptome treten etwa zwei bis zehn Tage nach dem Mückenstich auf und klingen in der Regel nach einer Woche wieder ab. Allerdings leiden die Patienten meistens noch mehrere Wochen unter allgemeiner Abgeschlagenheit. Eine erstmalige Erkrankung an Dengue-Fieber verläuft in der Regel harmlos, bei einer zweiten oder dritten Infektion könnten die Patienten jedoch sehr schwer erkranken. Dann können innere Blutungen und Schocksymptome auftreten – auch wenn die erste Erkrankung Jahre zurückliegt.
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