COVID-19: Auch schwere Verläufe erfolgreich therapiebar

Auch nach einer intensivmedizinischen Behandlung können COVID-19-Patienten vollständig genesen – Foto: ©Vadim - stock.adobe.com
Eine intensivmedizinische Behandlung bei COVID-19 wirkt bedrohlich. Doch Experten machen darauf aufmerksam, dass Patienten mit COVID-19 auch nach mehreren Wochen auf der Intensivstation genesen können. Daten des Deutschen Intensivregisters belegen, dass rund 70 Prozent der Patienten die Intensivstation auch wieder verlassen und in der Folge vollständig gesund werden können. „Klar ist, dass diese Patienten einen langen Regenerationsweg vor sich haben, da der Körper sich von der Langzeitbeatmung erholen muss“, erklärt Professor Stefan Kluge, Vorstandsmitglied der DGIIN. Häufig schließt sich an die Intensivtherapie daher eine entsprechende Rehabilitationsphase mit Physiotherapie an.
Verschiedene Möglichkeiten der Beatmung
Ohne moderne Intensivtherapie hätten viele Patienten ihre Erkrankung nicht überlebt, sind sich die Experten der DGIIN einig. Die Beatmung erfolgt je nach Zustand des Patienten unterschiedlich. Bei anfänglichen Atemproblemen kann es ausreichend sein, wenn der Patient Sauerstoff erhält, eine weitere Möglichkeit ist eine nichtinvasive Beatmung über eine Maske oder einen sogenannten Helm.
„Wenn das nicht ausreicht, muss der Patient intubiert werden, das heißt er bekommt einen Schlauch in die Luftröhre gelegt, der an ein Beatmungsgerät angeschlossen wird“, erläutert Professor Stefan John, Präsident der DGIIN. Wenn Beatmungsgerät und Lunge selbst dann nicht mehr in der Lage sind ausreichend Sauerstoff in das Blut zu transportieren, können Intensivmediziner auf das Extrakorporale Lungen-Ersatzverfahren (Extrakorporale Membranoxygenierung ECMO) zurückgreifen. Dabei reichert eine Maschine das Blut außerhalb des Körpers mit Sauerstoff an, welches anschließend wieder zurückfließt.
Personelle Betreuung wichtiger Faktor bei Genesung
Der Behandlungserfolg von COVID-19 basiert neben der Beatmung auch auf weiteren intensivmedizinischen Möglichkeiten wie der Gabe von Antibiotika, der Unterstützung des Kreislaufs, dem Einsatz von Narkosemittel und dem Management der Blutgerinnung. Auch die Pflege spielt eine große Rolle. Denn die Intensivtherapie erfordert einen hohen Pflegeaufwand und damit auch ausreichend und gut ausgebildetes Pflegepersonal.
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