Corona-Schnelltests für zu Hause sollen einfacher zu handhaben sein

Corona-Tests für zu Hause sollen ohne Nasen-Rachen-Abstrich auskommen – Foto: Adobe Stock/Marek
Die Bundesregierung will auch Corona-Schnelltests für zu Hause zulassen. Sie sollen einfacher zu handhaben sein - und zum Beispiel mit einem einfachen Nasenabstrich funktionieren. Solch einen Test gibt es bereits in Österreich. Für die bisherigen Schnelltests wird ein Abstrich im hinteren Nasen-Rachen-Raum verlangt
Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) begrüßt den Plan. Bislang ist die Abgabe von Corona-Schnelltests nur an bestimmte Personengruppen und Einrichtungen, wie zum Beispiel Ärzte, Pflegeheime und Schulen, nicht aber an Privatpersonen erlaubt. Jetzt liegt ein Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums zur Dritten Verordnung zur Änderung der Medizinprodukte-Abgabeverordnung vor, der das ändern soll.
Nach einem positiven Ergebnis den Arzt anrufen
"Corona-Schnelltests für Privatpersonen sind eine vernünftige Ergänzung der Teststrategie im Kampf gegen die Pandemie", sagt ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. "Apotheken werden diese Tests anbieten und dazu beraten. An jeden positiven Test zuhause sollte sich ein sofortiger Anruf beim Hausarzt beziehungsweise beim Gesundheitsamt anschließen. Nur ein PCR-Test vom Labor kann das Ergebnis des Schnelltests sicher bestätigen und das Infektionsgeschehen abbilden." Die beste Variante sei weiterhin, einen Corona-Schnelltest von einem kompetenten Heilberufler durchführen und auswerten zu lassen.
Corona-Schnelltests für zu Hause einfach zu handhaben
Zur Abgabe an Privatpersonen werden in Deutschland nur Schnelltests zugelassen, die vom Hersteller zur Eigenanwendung bestimmt sind und das erforderliche Konformitätsbewertungsverfahren durchlaufen haben: Laut Ministerium muss für die Corona-Schnelltests für zu Hause nachgewiesen werden, dass sie aussagekräftig genug und für Laien praktizierbar also einfach zu handhaben sind.
Solche Tests sind in Deutschland derzeit noch nicht auf dem Markt, werden aber in anderen Ländern bereits angewendet. So hat die US-Arzneimittelbehörde FDA gerade einen Heimtest zugelassen.
Abstrich in der Nase reichte aus
Bei den Corona-Schnelltests wird anhand bestimmter Virus-Proteine auf dem Teststreifen wie bei einem Schwangerschaftstest eine Infektion nachgewiesen. Dass ein Abstrich weit hinten im Nasen-Rachen-Raum dafür gar nicht nötig ist, zeigte bereits eine Studie der Charité. Auch ein 15-sekündiger Selbstabstrich im vorderen Nasenraum bringt valide Ergebnisse - im Vergleich zum professionellen tiefen Abstrich. Generell sind die Schnelltests bei einer hohen Virenlast verlässlich, bei einer niedrigen Virenlast indes können sie Fälle übersehen.
In Österreich werden auch Tests auf Speichel- oder Gurgel-Basis eingesetzt. Dabei wird mit einer speziellen Flüssigkeit gegurgelt und die in ein Proberöhrchen gegeben. Die wird untersucht. Oder es wird durch einen kleinen Trichter in ein Röhrchen mit einer Lösung gespuckt und diese untersucht.