Clusterkopfschmerz kann behandelt werden

Über 100.000 Deutsche leiden an Clusterkopfschmerzen – Foto: K.- P. Adler - Fotolia
Da Clusterkopfschmerzen zu den eher seltenen Kopfschmerzerkrankungen gehören, werden sie oft erst nach einer jahrelangen Odyssee der Patienten von Arzt zu Arzt erkannt und dann auch oft erst nach Jahren adäquat behandelt. Clusterkopfschmerzen sind besonders belastend und meist können normale Schmerzmittel keine Abhilfe schaffen. So kann der Leidensdruck so hoch werden, dass unbehandelte Patienten sogar an Selbstmord denken. Dabei kann der Clusterkopfschmerz in den allermeisten Fällen mit gutem Erfolg behandelt werden. Darauf machen die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) und der Bundesverband der Clusterkopfschmerz-Selbsthilfegruppen (CSG) in einer gemeinsamen Erklärung anlässlich des heutigen Internationalen Tages des Clusterkopfschmerzes aufmerksam.
Clusterkopfschmerzen gehören zu den schlimmsten Schmerzen überhaupt
Clusterkopfschmerz ist eine Erkrankung, die etwa 0,1 Prozent der Bevölkerung betrifft. Die Schmerzen werden von Betroffenen als unerträglich beschrieben und auf einer Schmerzskala von eins bis zehn bei neun oder zehn eingeordnet. Die Attacken dauern jeweils zwischen 15 Minuten und drei Stunden und können bis zu achtmal pro Tag auftreten. Dabei treten schwere, einseitig im Bereich der Augen, der Stirn oder der Schläfe liegende Schmerzen auf, die mindestens durch eines von weiteren Symptomen wie Augenrötung, Augentränen, Verstopfung der Nase oder Schwellung der Augenlider begleitet werden. Die Attacken treten in der Regel periodisch gehäuft auf; dazwischen gibt es meist schmerzfreie Zeiten unterschiedlicher Dauer.
Die Akuttherapie des Clusterkopfschmerzes erfolgt durch Inhalation von reinem Sauerstoff oder mittels Triptanen als Nasenspray oder Injektion. Um die Anzahl der Schmerzattacken zu reduzieren, werden spezielle Medikamente wie Kortison, Verapamil und Lithium eingesetzt. Aktuell laufen auch klinische Studien zu neuen Substanzen. Monoklonale Antikörper gegen den Botenstoff CGRP, der bei der Entstehung von Clusterkopfschmerzen eine wichtige Rolle spielt, lassen auf weitere Behandlungsmöglichkeiten in den nächsten Jahren hoffen.
DMKG bietet telefonische Informationen an
Der Internationale Tag des Clusterkopfschmerzes macht auf das Erkrankungsbild aufmerksam, damit es zur früheren Diagnosestellung und besseren Behandlung des Krankheitsbildes kommt. Zum ersten Mal wurde der Tag im Jahr 2016 durch die Europäische Kopfschmerzgesellschaft (EHF) ausgerufen. Aus Anlass des diesjährigen Tages des Clusterkopfschmerzes bietet die DMKG ein Expertentelefon für Betroffene und Angehörige an. Unter der kostenfreien Service-Nummer 0800-8044500 sind heute von 15:00 bis 18:00 Experten zu erreichen, welche die Fragen von Betroffenen und deren Angehörigen beantworten.
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