Bundesverdienstkreuz für Elisabeth Steinhagen-Thiessen

Elisabeth Steinhagen-Thiessen: Für ihre Verdienste um die Altersmedizin das Bundesverdienstkreuz erhalten – Foto: Wiebke Peitz Charite Universitätsmedizin Berlin
Sie trägt gern Fliege und fährt gerne mit dem Camperwagen durch die Welt. Nun ist Prof. Elisabeth Steinhagen-Thiessen (70) mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden. Am Donnerstag wurde ihr die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl zu vergeben hat, von Staatssekretär Steffen Krach übergeben. Absender ist das Bundespräsidialamt. Dieses schreibt in seiner Begründung, Elisabeth Steinhagen-Thiessen habe in den letzten 30 Jahren die Altersmedizin in Deutschland auf ein neues Fundament gestellt. Ihre außerordentlichen wissenschaftlichen und ärztlichen Leistungen hätten maßgeblich dazu beigetragen, dass sich diese Disziplin in der Klinik sowie in der medizinischen Forschungslandschaft etablieren konnte. Eine finanzielle Zuwendung ist mit der Verleihung nicht verbunden.
Eines der ersten Geriatriezentren Deutschlands aufgebaut
Steinhagen-Thiessen hatte 1996 in Berlin eines der ersten Geriatriezentren Deutschlands aufgebaut, das Evangelische Geriatriezentrum Berlin (EGZB) in Wedding. Das Zentrum kooperiert bis heute eng mit der Charité. 1997 erhielt sie den Ruf auf eine C4-Professur im Fachgebiet Innere Medizin/Geriatrie an der Charité. Beide Positionen hatte sie bis zu ihrer Pensionierung inne. Im April 2015 wurde sie von Prof. Ursula Müller-Werdan abgelöst. Bis heute leitet sie den Arbeitsbereich Lipidstoffwechsel an der Medizinischen Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselmedizin der Charité. Außerdem gehört die gebürtige Flensburgerin seit 2012 dem Deutschen Ethikrat an und wirkt im Expertenrat Demografie beim Bundesministerium des Innern mit.
„Alte haben keine Lobby“
Zu ihren bekanntesten Forschungsvorhaben gehören die Berliner Altersstudie BASE sowie das Projekt „Smart Senior“, das intelligente Assistenzsysteme für ein sicheres und einfaches Leben zu Hause erforschte. Ihr Engagement für die Gesundheit von Senioren begründete sie nicht nur mit ihrem medizinischen Interesse, sondern auch mit der Erkenntnis, dass Alte keine Lobby haben.