Böttinger will „Ökosystem“ der Innovationen schaffen

Amtseinführung von Erwin Böttinger (3 v. li.): Das Berliner Institut für Gesundheitsforschung hat einiges zu bieten
Seit November steht Prof. Erwin Böttinger an der Spitze des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung. Die offizielle Amtseinführung fand nun am Dienstag durch Forschungsministerin Johanna Wanka statt. Gleichzeitig wurde Professor Ernst Theodor Rietschel feierlich verabschiedet. Der ehemalige Präsident der Leibniz-Gemeinschaft hat das Berlin Institute of Health seit 2013 geleitet. Viel Lob für ihn kam von Steffen Krach, Staatssekretär für Wissenschaft des Landes Berlin: „Herr Rietschel hat in Berlin Großartiges geleistet und mit seiner Arbeit den Weg für eine erfolgreiche Zukunft des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung geebnet“, sagte er.
Böttingers Pläne
Die Erwartungen an Rietschels Nachfolger sind groß. International sichtbar soll er das Gemeinschaftsprojekt der Charité und des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) machen und neue Impulse setzen. „Wir erhoffen uns von Herrn Böttinger, die anwendungsnahe Medizinforschung beispielgebend voranzutreiben“, betonte Johanna Wanka.
Böttinger, der bis Ende Oktober das Bronfman Institut für personalisierte Medizin in New York geleitet hat, lobte zunächst seinen neuen Arbeitsplatz. „Das Berliner Institut für Gesundheitsforschung hat einiges zu bieten“, sagte er. In seiner Ansprache verriet er auch seine Pläne. Auf der To-Do-Liste Böttingers stehen unter anderem die Digitalisierung der Gesundheitsforschung und -versorgung sowie die stärkere Vernetzung in integrierten Forschungsteams in Berlin. Dazu will er auch Partner aus der Wirtschaft ins Boot holen. „Wir wollen ein ‚Ökosystem‘ für Innovationen schaffen,“ erklärte Böttinger, „in dem Grundlagenwissenschaftler, klinische Forscherinnen, Bioinformatiker, Genetikerinnen oder Protein-Spezialisten, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen partnerschaftlich und zielorientiert für die Gesundheit der Menschen miteinander arbeiten.“
Verbindung aus translationaler Forschung und Systemmedizin
Im deutschen Wissenschaftssystem ist das Berliner Institut für Gesundheitsforschung ein Pilotprojekt. Hier wird klinische, patientenorientierte Forschung mit grundlagenorientierter, nicht-universitärer Forschung in einer neuen Struktur miteinander verbunden. Zudem gilt die Verbindung aus translationaler Forschung und Systemmedizin deutschlandweit als einzigartig.
Foto: Berliner Institut für Gesundheitsforschung