Behandlung von Schizophrenie bald qualitätsgesichert

Qualitätssicherungsverfahren für die Behandlung von Schizophrenie in Entwicklung
Erste Anzeichen einer Schizophrenie oder einer schizophrenen Psychose treten erstmalig meist bei jungen Erwachsenen zwischen dem 18. und 35. Lebensjahr auf. Während es bei rund einem Viertel der Patienten bei einer einmaligen Krankheitsepisode bleibt, erlebt die überwiegende Mehrheit weitere Episoden. Laut der Gesundheitsberichterstattung des Bundes vom Robert Koch-Institut sind etwa ein Prozent der Bevölkerung irgendwann in ihrem Leben von einer schizophrenen Episode betroffen.
Menschen mit Schizophrenie oft nicht gut versorgt
Doch die Behandlung lässt Experten zufolge vielfach zu wünschen übrig. Um die Versorgung der Betroffenen zu verbessern, will der G-BA nun ein Qualitätssicherungsverfahren zur Versorgung bei psychischen Erkrankungen entwickeln. Dazu hat das Gremium Ende Juni dem Aqua-Institut einen entsprechenden Auftrag erteilt. Der Auftrag bezieht sich auf die Behandlung von volljährigen Patienten mit Schizophrenie, schizotypen und wahnhaften Störungen. Damit sei ein Grundstein gelegt worden, um die Qualität der psychiatrischen Versorgung erstmals bundesweit flächendeckend und sektorenübergreifend abzubilden, teilt das Aqua-Institut mit.
Entwicklungsbericht soll bis Ende nächsten Jahres vorliegen
Bis November 2015 soll das Institut in einem Entwicklungsbericht aufzeigen, wie aus den Sozialdaten bei den Krankenkassen, der Dokumentation bei den Leistungserbringern und gegebenenfalls mit Einrichtungsbefragungen ein Qualitätssicherungsverfahren aussehen kann. Darin enthalten ist unter anderem ein Auswertungskonzept, dass die Zuordnung der Qualitätsinformationen an die dafür verantwortlichen Leistungserbringer ermöglicht.
Inwieweit das Qualitätssicherungsverfahren die Versorgungsrealität von Menschen mit Schizophrenie und schizotypen Störungen dann tatsächlich verbessert, bleibt abzuwarten.
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