Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Auch Jungen haben Essstörungen

Samstag, 25. Februar 2017 – Autor:
Mädchen und Frauen sind besonders gefährdet, Essstörungen zu entwickeln. Doch auch Jungen und Männer leiden gelegentlich unter Magersucht oder Bulimie.
Magersucht bei Jungen und Männern selten, aber existent

Magersucht bei Jungen und Männern selten, aber existent – Foto: agongallud - Fotolia

Gerade hat die Barmer Krankenkasse ihre Zahlen zu Essstörungen veröffentlicht. Im Verhältnis zum weiblichen Geschlecht sind Essstörungen bei Jungen und Männern selten, aber auch sie haben offenbar Probleme mit dem eigenen Körpergewicht. Danach sind allein in Berlin rund 1.200 Barmer-Versicherte essgestört, darunter 83 Jungen und Männer. Am häufigsten sind die Betroffenen an Bulimie erkrankt (708), danach folgt die Magersucht mit rund 530 Erkrankten. Diese Zahlen sind seit Jahren stabil.

Die Barmer Landesgeschäftsführerin Berlin-Brandenburg Gabriela Leyh geht jedoch von einer hohen Dunkelziffer bei Essstörungen aus. „Es gehört zum Charakter einer Essstörung, dass die Betroffenen leugnen, Probleme zu haben und keinerlei Einsicht haben, dass sie professionelle Hilfe benötigen“, sagt sie.

Irreversible Langzeitfolgen

Oft werde ein Arzt erst dann aufgesucht, wenn ernsthafte Folgeerscheinungen wie das Ausbleiben der Menstruation oder Kreislaufprobleme auftreten. „Bleibt eine Essstörung über einen längeren Zeitraum unbehandelt drohen unheilbare Stoffwechsel-, Nieren- und Zahnschmelzschäden oder Osteoporose“, warnt Leyh. Bei Bulimie handelt es sich um eine Ess-Brech-Sucht, bei Magersucht nehmen die Betroffenen praktisch gar keine Nahrung mehr zu sich.

Hilfe in Berlin

Magersucht ist die psychische Erkrankung mit der höchsten Sterblichkeitsrate. Nahezu jeder fünfte erkrankte Mensch stirbt an den Folgen der Unterernährung. Darum ist professionelle Hilfe für Betroffene wichtig. Menschen mit Essstörungen wie Bulimie und Magersucht können sich in Berlin an den Verein Dick & Dünn wenden. Auch Dicke Menschen und Angehörige finden hier Hilfe. Der Verein bietet neben persönlichen Beratungsgesprächen auch Gruppen. Darüber hinaus gibt zum Beispiel die Barmer Broschüren zu Essstörungen heraus.

Foto: © agongallud - Fotolia.com

Hauptkategorien: Berlin , Medizin
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Essstörungen , Magersucht

Weitere Nachrichten zum Thema Magersucht

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin