Asklepios-Studie: So viele Covid-Patienten sterben im Krankenhaus

Asklepios-Studie beziffert Covid-Sterblichkeit im Krankenhaus – Foto: © Adobe Stock/ Upixa
Die Asklepios Klinik Gruppe betreibt Krankenhäuser in ganz Deutschland und versorgt somit Corona-Patienten zwischen Sylt und dem Bodensee. Nun hat die Klinikkette die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, in der die Krankheitsverläufe von mehr als 4.700 Covid-Patienten aus 45 Asklepios Kliniken über das komplette Jahr 2020 ausgewertet wurden.
Jeder fünfte Krankenhauspatient verstorben
Die Daten zeigen, dass jeder dritte ins Krankenhaus eingelieferte Patient früher oder später auf der Intensivstation behandelt werden musste. Über das gesamte Jahr gerechnet sind 19 Prozent der hospitalisierten Covid-19 Patienten an ihrer Infektion verstorben, wobei beatmete Patienten ein besonders hohes Sterberisiko hatten. Die Sterblichkeit deckt sich ungefähr mit einer anderen deutschen Studie, wo von rund 10.000 Covid-Patienten 22 Prozent im Krankenhaus verstarben.
Allerdings zeigt die Asklepios-Studie große saisonale Unterschiede bei der Sterblichkeit: Während im April 2020 22,4 Prozent der Patienten starben, waren es im Juni nur 3 Prozent. Bis zum Jahresende stieg die Sterblichkeit auf bis zu 23,1 Prozent an. Laut den Studienautoren gehören die saisonalen Schwankungen „zu den überraschenden Ergebnissen der Studie“.
Zwölf Prozent mussten künstlich beatmet werden
Die Raten für Lungenentzündung, respiratorische Insuffizienz und maschinelle Beatmung weisen einen vergleichbaren saisonalen Trend auf. Insgesamt mussten von den 4.704 Patienten 507 künstlich beatmetet werden – das entspricht einem Anteil von 12 Prozent.
Alter größter Risikofaktor
Interessant ist die Auswertung auch in Hinblick auf die Risikofaktoren für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf. Analog zu anderen Studien war der größte Risikofaktor ein hohes Alter und Vorerkrankungen, was oft Hand in Hand geht. Zudem konnten die Asklepios-Ärzte bestimmte Laborwerte als Risikofaktoren identifizieren. Dazu zählten der Entzündungsparameter C-reaktives Protein, der Nierenwert Kreatinin und das Enzym Laktatdehydrogenase sowie die gemessene Atemfrequenz. „Auf Basis dieser Daten lässt sich das Risiko für eine schwere oder schlimmstenfalls tödliche Erkrankung künftig durch eine einfache Risiko-Score berechnen", erläutert Studienautorin Dr. Nele Geßler. Hausärzte oder Ärzte in Notaufnahmen könnten den Risiko-Score nun nutzen, um besonders gefährdete Patientinnen und Patienten schnell und einfach zu erkennen.
Die Studie "Clinical outcome, risk assessment, and seasonal variation in hospitalized COVID-19 patients-Results from the CORONA Germany study" wurde im Fachmagazin PLOS one publiziert und laut Asklepios aus Eigenmitteln finanziert.