Arthrose: Diese Sportarten sind gut fürs Kniegelenk

Bestimmte Sportarten bremsen das Fortschreiten der Knie-Arthrose – Foto: ©Africa Studio - stock.adobe.com
Fast jeder dritte Deutsche zwischen 45 und 67 Jahre ist an Arthrose erkrankt. Bei den über 65-Jährigen trifft der Gelenkverschleiß bereits jeden Zweiten. Viele Betroffene schonen sich, weil sie Schmerzen haben oder verunsichert sind, welche Belastung sie ihren Gelenken zumuten dürfen.
Doch der richtige Sport im richtigen Maß kann helfen, das Fortschreiten einer Arthrose zu bremsen. Nach einer etwaigen Operation verbessert Bewegung das Zusammenspiel zwischen Kunstgelenk, Muskeln und Knochen. Darauf weisen Experten im Vorfeld des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie 2017 in Berlin hin.
Viel bewegen, wenig belasten
„Bei Gelenkproblemen gilt der Grundsatz: viel bewegen, wenig belasten“, erklärt Kongresspräsidentin Prof. Andrea Meurer. „Ideal sind zyklische Bewegungen, die das Gelenk ohne Krafteinsatz gleichmäßig durchbewegen.“ Eine Kombination aus Ausdauereinheiten, Dehn- und Kräftigungsübungen ist am wirkungsvollsten, um den Körper zu stärken und Verletzungen vorzubeugen.
Die Expertin empfiehlt, täglich 30 bis 40 Minuten, mindestens jedoch zweimal pro Woche zu trainieren. Sportarten wie Squash, Hand-, Fuß- oder Volleyball, Joggen, Reiten, Ski alpin und Tennis sind aufgrund der abrupten Richtungswechsel und der hohen Stoßbelastung eher schädlich fürs Gelenk. Nur wer sie gut verträgt, darf sie in Maßen ausüben. „Wichtig ist, dass Patienten auf ihr Körpergefühl achten und bei Schmerzen ihren Arzt zu Rate ziehen“, betont Meurer in einer Pressemitteilung.
Schonhaltung macht Knorpel spröde
„Generell gilt es, die Gelenke langsam an die Bewegung zu gewöhnen und Überbelastung zu vermeiden“, so die Ärztliche Direktorin der Orthopädischen Universitätsklinik Friedrichsheim. Bandagen oder spezielle Einlagen können die Knie zusätzlich schützen. Patienten mit Übergewicht sollten zunächst versuchen, ihr Gewicht zu reduzieren, denn überflüssige Pfunde erhöhen die Belastung für die Knie: Beim Gehen wirkt doppelt so viel Gewicht auf die Gelenke wie beim Stehen.
Auf keinen Fall sollten Patienten in eine Schonhaltung verfallen, so die Orthopädin. „Wer sich – etwa aus Angst vor Schmerzen – kaum noch bewegt, produziert weniger Gelenkflüssigkeit. Der Knorpel im Kniegelenk wird dann spröde, was zu noch mehr Verschleiß und Schmerzen führt.“ Mangelnde Aktivität erhöht zudem das Risiko für Übergewicht, Stürze oder eine Osteoporose.
Arthrose: Diese Sportarten sind gut fürs Kniegelenk
Diese Sportarten sind gut für das Kniegelelenk von Arthrose-Patienten: Radfahren, Nordic Walking, Skilanglauf, Schwimmen, Aqua-Jogging und Wassergymnastik, Rudern, Aerobic, Ausdauertraining auf dem Cross-Traine und Krafttraining im Fitnessstudio.
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