Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Allergiker haben kein höheres Covid-19-Risiko – FFP-2-Maske schützt aber vor Pollen

Donnerstag, 8. April 2021 – Autor:
Experten geben Entwarnung für Pollenallergiker: Die Allergie erhöht nicht das Ansteckungs-Risiko mit Covid-19. Die FFP 2-Maske, die vor dem Virus schützen soll, könnte aber zugleich Pollen fernhalten.
Pollenallergiker könnten sich mit FFP-2-Masken schützen

– Foto: Adobe Stock/mkrberlin

Im März 2021 erschien eine Studie, wonach Pollen in der Luft das Risiko einer Covid-19-Infektion erhöhen. Die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) gibt jetzt Entwarnung für Pollenallergiker. Sie reagierte in einer Pressemitteilung auf besorgte Anfragen von Betroffenen.

Für alle, die an Heuschnupfen beziehungsweise Asthma leiden, stellt sie klar: Erwachsene mit einer allergischen Rhinitis, Rhinokonjunktivitis und allergischem Asthma haben kein erhöhtes Risiko, sich mit Corona-Viren anzustecken.

Allergiker erkranken nicht schwerer an Covid-19

Sollten Allergiker eine Infektion mit dem Virus bekommen, so haben sie keinen schwereren Verlauf einer eventuellen Erkrankung als Nicht-Allergiker. Sie versterben nicht häufiger als Personen, die nicht an einer durch Pollen ausgelösten Erkrankung leiden. Die gleichen Aussagen treffen für Kinder und Jugendliche zu, die eine Pollenallergie haben.

Pollen tragen auf ihrer Oberfläche keine Corona-Viren. Versuche, sie mit den Viren zu beladen, gelangen nicht. Corona-Infektionen sind bisher in vielen Ländern vor, während und nach dem Flug von Pollen aufgetreten.

FFP-2-Maske schützt Allergiker vor Pollen

Allergiker und Nichtallergiker sollten keine Sorgen oder gar Ängste entwickeln, durch den Kontakt mit Pollen in der Außenluft eher eine Infektion mit Corona-Viren zu erleiden. Die FFP-2-Maske, die vor dem Virus schützen soll, könnte aber zugleich auch Pollen fernhalten.

Besagte Studie, die die Allergiker beunruhigte, erschien im Fachmagazin PNAS. Sie sah einen möglichen Zusammenhang zwischen SARS-CoV-2 Infektionen und Pollen-Expositon. Die Daten stützen sich auf Pollenflugmessungen und SARS-CoV-2 Infektionen aus insgesamt 31 Ländern  auf 5 Kontinenten.

Kein erhöhtes Infektions-Risiko für Allergiker

Eine im Fachmagazin Allergy erschienene Studie aus dem Jahr 2020 hatte zuvor darauf hingewiesen, dass Pollen die Virus-hemmenden Interferone in der Schleimhaut blockieren und so die natürliche Virusabwehr beeinträchtigen. Erkältungsviren haben dann ein leichtes Spiel.

Die PNAS-Studie sei eine reine Datenanalyse und weise keinen kausalen Zusammenhang zwischen Pollen und einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber SARS-CoV-2 nach, betonte nun die an der Studie beteiligte Umweltmedizinerin Prof. Claudia Traidl-Hoffmann. Persönliche Risiken können nicht abgeleitet oder gar beziffert werden, so die Wissenschaftlerin vom Universitätsklinikum Augsburg. Sie hatte eine entsprechende Stellungnahme an die PID geschickt. 

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Allergie , Heuschnupfen , Coronavirus

Weitere Nachrichten zum Thema Pollenallergie

04.03.2021

Der sogenannte Bauernhof-Schutz gegen Allergien ist schon länger bekannt. Mit Beta-Laktoglobulin wurde ein Kuhmilch-Protein identifiziert, dass vor allem dafür verantwortlich ist. Das gibt es nun als Lutschtablette.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin