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Weniger Geburten durch wenig Kitas?

Freitag, 13. Dezember 2013 – Autor:
Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung (MPIDR) verglichen die Geburtenraten in Westdeutschland mit denen von 75.000 deutschsprachigen Belgiern. Das Ergebnis zeigt, dass in Belgien deutlich mehr Kinder geboren werden. Das Angebot und die Qualität von Kinderbetreuungsplätzen scheint hierauf einen großen Einfluss zu haben.
Niedrige Geburtenrate durch zu wenig Kitas

Kinderbetreuungsangebote haben wesentlichen Einfluss auf die Geburtenrate – Foto: Boris - Fotolia

Die deutschsprachigen Belgier leben im Osten Belgiens an der Grenze zu Deutschland. Deutsch ist hier die Amtssprache. Die Bevölkerung ist in der deutschen Kultur verwurzelt, viele konsumieren deutsche Medien. Die familienpolitischen Rahmenbedingungen sind in Belgien mit denen in Deutschland durchaus vergleichbar, mit einem gewichtigen Unterschied: Belgien nimmt in der Kinderbetreuung eine weltweite Spitzenposition ein. So wurden die Kinderbetreuungsangebote seit den fünfziger Jahren stetig ausgebaut. Es gibt qualitativ hochentwickelte ganztägige Betreuungsplätze für unter Dreijährige, aber auch die Betreuung von Schulkindern vor und insbesondere nach dem Unterricht ist flächendeckend sichergestellt. In Deutschland gibt es immer noch zu wenig derartige Angebote. „Wären kulturelle Normen ausschlaggebend für die Geburtenrate, müsste sie in der deutschsprachigen Region Belgiens ähnlich niedrig wie in Deutschland sein“, sagt Sebastian Klüsener vom MPIDR. Doch das ist nicht der Fall.

Geburtenrate deutschsprachiger Belgier deutlich höher als in Deutschland

In der deutschsprachigen Region Belgiens lag die Anzahl der Kinder von Frauen der Geburtsjahrgänge 1955 bis 1959 bis zu ihrem 50. Lebensjahr bei durchschnittlich 1,88 Kindern, in Deutschland in der Vergleichsgruppe bei nur 1,65 Kindern. Interessant ist, dass in Belgien die Geburtenrate nicht von der Qualifikation der Frau abhängig zu sein scheint. In Deutschland hingegen sinkt die Anzahl der Kinder mit steigendem Bildungsgrad der Frauen deutlich. „Aus anderen Studien wissen wir, dass Kinderbetreuungsangebote gerade für gut ausgebildete Mütter wichtig sind“, sagt Michaela Kreyenfeld vom MPIDR. „Unsere Ergebnisse passen in dieses Bild“.

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