Was wir essen sollten, um etwas für Gesundheit und Klimaschutz zu tun

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Was wir essen sollten, um etwas für die Gesundheit und den Klimaschutz zu tun, erläutert eine Expertin der Deutschen Diabetes Gesellschaft. Ein Stück Fleisch und ein Stück Fisch in der Woche reichen, sagt Prof. Diana Rubin, Vorsitzende des DDG-Ausschusses Ernährung.
Energieintensive Nahrungsmittel sind wissenschaftlichen Berechnungen zufolge für etwa ein Viertel der globalen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich, die den Klimawandel vorantreiben. Und sie schaden unserer Gesundheit.
Überkonsum von hochkalorischen Proukten
"Unser Nahrungsmittelsystem verleitet zum Überkonsum von verarbeiteten, hochkalorischen und tierischen Produkten mit viel Salz, Zucker und gesättigten Fetten", erläutert Rubin. Das trägt zur Entstehung von Diabetes mellitus Typ 2, Übergewicht, Krebs und Herzkreislauf-Erkrankungen bei.
Rubin empfiehlt daher eine Ernährungsweise, die sich an der planetaren Gesundheitsdiät der EAT-Lancet Kommission orientiert und ebenso nachhaltig wie gesundheitsfördernd ist.
Mit dem Essen etwas für Gesundheit und Klimaschutz tun
"Der Speiseplan ist unkompliziert", erklärt die Ernährungsmedizinerin. "Es sollten pro Woche ein bis zwei Eier sein, ein Stück Fleisch und ein Stück Fisch, Milch und Milchprodukte dürfen sich auf 250 Gramm pro Tag belaufen. Den Rest sollten vor allem Gemüse, Obst und Getreide beisteuern", listet die Leiterin des Zentrums für Ernährungsmedizin am Vivantes Klinikum Spandau und Humboldt-Klinikum Berlin auf. Das also sollten wir essen, um etwas für die Gesundheit und den Klimaschutz zu tun.
Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte und Nüsse werden in Deutschland zu wenig verzehrt, Fleisch jedoch zu viel. So zeigen Daten des Lancet Countdown Berichts 2020, dass die Haltung von Wiederkäuern - hauptsächlich Rinder - im Jahr 2017 für 62 Prozent der Treibhausgasemissionen des Landwirtschaftssektors in Deutschland verantwortlich war
Regionale, saisonale, unverpackte Nahrungsmittel kaufen
"Es mag interessant sein, Alternativen zu Fleisch oder Kuhmilch auszuprobieren", sagt Rubin. "Tofu, pürierte Kidney-Bohnen oder Seitan schmecken mit entsprechender Würze recht fleischähnlich, und wer Kaffee leicht süß mag, kommt vielleicht mit Hafermilch gut zurecht."
Auch die Herkunft der Nahrungsmittel spielt eine Rolle. "Die Produkte sollten frisch sein, regional und saisonal hergestellt", betont Rubin. Diese Lebensmittel sind meist ökologisch nachhaltiger als Produkte, die eingeflogen oder in mit fossilen Brennstoffen beheizten Treibhäusern angebaut werden. Dabei sollte man nur zu unverpackten Produkten greifen, um keinen Plastikmüll zu erzeugen.