
Forscher beobachten die Langzeitauswirkungen von Sport auf die Gesundheit – Foto: ©LIGHTFIELD STUDIOS - stock.adobe.com
Sport verbessert das subjektive Wohlbefinden und die Lebensqualität. Aber nicht nur das: Regelmäßige Bewegung kann uns jung halten. Eine aktuelle Auswertung der Langzeitstudie „Gesundheit zum Mitmachen“ des Karlsruher Instituts für Sport und Sportwissenschaft am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zeigt, dass sportlich aktive Menschen motorisch gesehen zehn Jahre jünger sind als jene, die sich kaum bewegen. „Der 50-jährige Aktive ist so fit wie der 40-jährige Inaktive", kommentiert Professor Klaus Bös, einer der Studienkoordinatoren, die Ergebnisse.
Weniger Krankheiten durch zwei Stunden Bewegung
Dass Sport in Maßen gesund ist, wissen Forscher schon lange. Neu ist jedoch die Beobachtung der Auswirkungen von Sport über einen so langen Zeitraum. Seit 25 Jahren verfolgen die Wissenschaftler des KIT an rund 500 Einwohnern von Bad Schönborn die Auswirkungen von regelmäßigem Sport auf die Gesundheit. Bislang wurden die Probanden, die zwischen 35 und 80 Jahre alt sind, fünfmal auf die Parameter Kraft, Beweglichkeit, Ausdauer oder Feinmotorik getestet. Außerdem werden regelmäßig ihre Blut- und Körperfettwerte sowie das seelische Wohlbefinden ermittelt.
Die Ergebnisse: Im Alter nehmen gesundheitliche Einschränkungen zwangsläufig zu. Doch wer Sport treibt, ist seltener davon betroffen. Das gilt für gesundheitliche Probleme in den Bereichen Herz-Kreislaufsystem, Orthopädie und Neurologie. Zudem entwickeln Nicht-Sportler viermal so häufig eine Typ-2-Diabetes wie sportlich Aktivere. Schon zwei bis zweieinhalb Stunden Sport pro Woche genügen, um deutliche gesundheitliche Effekte zu erreichen. Ein weiteres interessantes Ergebnis: Nicht mal die Hälfte der Probanden erreichten diese zweieinhalb Stunden wöchentlicher Bewegung, die auch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen werden.
Sport verbessert die Lebensqualität
Die Sportwissenschaftler betonen, dass Sport nicht nur den Körper stärkt, sondern sich bereits in geringem Umfang positiv auf das Empfinden, das Stresserleben sowie die allgemeine Lebensqualität auswirkt. Sportliche Aktivität kann zudem die Einbindung in soziale Netzwerke fördern, was ebenfalls das Wohlbefinden steigert.
In ihrer Langzeitstudie „Gesundheit zum Mitmachen“ gehen die Wissenschaftler des KIT in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bad Schönborn Fragen rund um die Gesundheit nach. Angeleitet werden sie dabei unter anderem von folgenden Überlegungen: Wie verändern sich Aktivität, Fitness und Gesundheit der Menschen im mittleren und späteren Erwachsenenalter? Warum werden einige krank, während andere bei gleichen Lebensbedingungen gesund bleiben? Und welche Effekte hat sportliche Aktivität auf die Gesundheit?
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